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Bedarfsorientierte Mindestsicherung und Aktivierung in Oberösterreich

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S T A B I L I S I E R U N G S - U N D B E S C H Ä F T I G U N G S A N G E B O T E4.3.9. ResümeeWie sich im Zuge e<strong>in</strong>er näheren Betrachtung des Projekts B24 herausstellt, s<strong>in</strong>d die Trägerorganisationenmit e<strong>in</strong>igen Problemen konfrontiert, die nachfolgend genauer beleuchtet werden sollen.Außerdem wird auf e<strong>in</strong>ige Kritikpunkte e<strong>in</strong>gegangen, die von verschiedenen Seiten geäußertwurden. E<strong>in</strong>es der Hauptprobleme liegt bereits bei der Zuweisung von potenziellen ProjektteilnehmerInnen.Hier ist oftmals ke<strong>in</strong>e ausreichende Treffsicherheit gegeben <strong>und</strong> so werden häufigPersonen zugewiesen, die sich <strong>in</strong> multiplen Problemlagen bef<strong>in</strong>den <strong>und</strong> mehrfache Vermittlungse<strong>in</strong>schränkungenaufweisen, die e<strong>in</strong>er erfolgreichen Beschäftigung negativ entgegenwirken. Zuden häufigsten Vermittlungshemmnissen zählen neben ger<strong>in</strong>ger Qualifikation, mangelnder Berufspraxis<strong>und</strong> e<strong>in</strong>geschränkter Mobilität vor allem e<strong>in</strong> erhöhtes Alter sowie körperliche <strong>und</strong> psychischeE<strong>in</strong>schränkungen. 359 Für diese Personen stellt B24 nicht das geeignete Angebot dar. Insolchen Fällen wäre e<strong>in</strong>e stärkere Inanspruchnahme des gesamten Spektrums der <strong>in</strong>tegrationsunterstützendenAngebote für BMS-BezieherInnen, wie etwa „Case Management“ oder auch„step by step“, s<strong>in</strong>nvoll. Um allen betroffenen Personen e<strong>in</strong>en Zugang zu diesen Angeboten zuermöglichen, wäre deren flächendeckender Ausbau wünschenswert.Als e<strong>in</strong>er der schwierigsten Teile <strong>in</strong> der Projektumsetzung, kann die Akquirierung von Überlassungsarbeitsplätzensowie die erfolgreiche Besetzung der Stellen mit geeigneten TeilnehmerInnengesehen werden. Nach Angaben des Institutes für Ausbildungs- <strong>und</strong> Beschäftigungsberatung(IAB) sche<strong>in</strong>t sich auch bisher die Erwartung nicht zu erfüllen, dass es im Rahmen derÜberlassungsverhältnisse vermehrt zu Übernahmen der ProjektteilnehmerInnen nach dem Überlassungszeitraumkommt. 360Diese Problematik steht <strong>in</strong> engem Zusammenhang mit e<strong>in</strong>em Mangel an potenziellen (öffentlichen)Arbeitsstellen für die KlientInn/en. Hier<strong>in</strong> wird e<strong>in</strong> Faktor gesehen, der wesentlich zumProjekterfolg beitragen könnte. 361 E<strong>in</strong> weiterer Kritikpunkt ist die mangelnde E<strong>in</strong>beziehung derBetroffenen <strong>in</strong> das Projekt B24. Die Rechte der Betroffenen s<strong>in</strong>d kaum zu erkennen <strong>und</strong> werdenauch von politischer Seite zu ger<strong>in</strong>g vertreten. 362 Das ist darauf zurück zuführen, dass es ke<strong>in</strong>flächendeckendes Angebot der Trägerorganisationen gibt, das Aussuchen der Tätigkeitsbereichebeschränkt ist <strong>und</strong> es an potentiellen ArbeitgeberInnen mangelt.Gr<strong>und</strong>sätzlich kann das Projekt B24 als zielführende Maßnahme gesehen werden, um Menschen,die längere Zeit nicht erwerbstätig waren den E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong> den ersten Arbeitsmarkt zu erleichtern.Vor allem die Tatsache, dass der Fokus im Projekt nicht primär <strong>und</strong> ausschließlich auf derErwerbstätigkeit liegt, sondern auch die <strong>in</strong>dividuelle Unterstützung bei der Bewältigung von Problemenausreichend Platz f<strong>in</strong>det, kann als überaus positiv erachtet werden. Mit B24 wurde e<strong>in</strong>Unterstützungsangebot <strong>in</strong>s Leben gerufen, das versucht die Menschen auf ihren Weg zurück <strong>in</strong>die Erwerbstätigkeit zu begleiten <strong>und</strong> ihnen die Chance zu geben am ersten Arbeitsmarkt wiederFuß fassen zu können.Ebenfalls positiv hervorgehoben werden kann die lange Teilnahmemöglichkeit am Projekt. DieBetreuungszeit von bis zu zwei Jahren ist e<strong>in</strong> Punkt, <strong>in</strong> dem sich das Projekt deutlich von anderenarbeitsmarktpolitischen Angeboten unterscheidet. Durch die lange Teilnahmemöglichkeit kann bei359 vgl. Pesendorfer (2012), S. 71360 vgl. Pesendorfer (2012), S. 73361 vgl. Oberleitner (2012b)362 vgl. Mair (2011), S. 3102 Arbeit <strong>und</strong> Beschäftigung Abschlussbericht

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