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Bedarfsorientierte Mindestsicherung und Aktivierung in Oberösterreich

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S T A B I L I S I E R U N G S - U N D B E S C H Ä F T I G U N G S A N G E B O T E4.1.4.3. E<strong>in</strong>bettung <strong>in</strong> den <strong>in</strong>stitutionellen Kontext der BMS – SystemebeneDie Systemebene <strong>und</strong> die oben beschriebene Fallebene, welche mit direkter KlientInnen-Arbeitumschrieben werden kann, zeigen die Tätigkeitsfelder der Case ManagerInnen auf. Unterstützung<strong>und</strong> Koord<strong>in</strong>ierung von Hilfsangeboten oder Fachkräften für e<strong>in</strong>e bestmögliche Bearbeitung vonProblemlagen der KlientInn/en, sowie die <strong>in</strong>stitutionelle Vernetzung von Hilfsangeboten <strong>und</strong> dieZusammenarbeit zwischen diesen, können als Elemente der Systemebene angeführt werden. 280Der erste Kontakt zwischen Case ManagerIn <strong>und</strong> anderen AkteurInnen der Systemebene im CaseManagement-Prozess f<strong>in</strong>det <strong>in</strong> der Regel durch die Zuweisung der KlientInnen von der Clear<strong>in</strong>g-Stelle zum Case Management statt (siehe Abbildung 7, S. 43). In Ausnahmefällen, so berichtete<strong>in</strong>e Case Manager<strong>in</strong>, gibt es auch Zuweisungsmöglichkeiten über andere soziale Organisationen,wenn BetreuerInnen dieser E<strong>in</strong>richtungen Case Management für e<strong>in</strong>zelne KlientInn/en alss<strong>in</strong>nvoll erachten. In Absprache mit beispielsweise dem/der AMS-BetreuerIn des/der Klienten/Klient<strong>in</strong>, können diese dann über die Clear<strong>in</strong>g-Stelle dem Case Management zugeführt werden.Die Clear<strong>in</strong>g-Stelle setzt sich aus VertreterInnen der BH beziehungsweise des Magistrats <strong>und</strong> desAMS zusammen, wobei die Personen vom AMS „halten sie sich ziemlich raus,“ 281 weil die F<strong>in</strong>anzierungdurch das AMS nur e<strong>in</strong>en ger<strong>in</strong>gen Teil darstellt. Zwar gibt es Clear<strong>in</strong>g-Stellen-Treffen, beiwelchen die VertreterInnen zusammenkommen, um über Zuweisungen zu entscheiden, meistenswerden diese jedoch <strong>in</strong>formell per Telefon abgesprochen, „es sieht größer aus, als es ist. Das iste<strong>in</strong> Anruf, he du, ist die was, was sagst du dazu.“ 282Die Teilnahme der Case ManagerInnen an den Clear<strong>in</strong>g-Stellen-Treffen, wie sie teilweise bereitsstattf<strong>in</strong>den, begrüßen die Interviewten sehr, da durch deren fachmännische E<strong>in</strong>schätzung bereitsdann geklärt werden kann, ob die jeweilige Person die Kriterien für das Case Management erfüllt.Beide Case Manager<strong>in</strong>nen heben hier auch die Wichtigkeit der persönlichen Kommunikation mitden VertreterInnen der Clear<strong>in</strong>g-Stelle hervor. Oft stellt die Zusammenarbeit mit der Clear<strong>in</strong>g-Stellee<strong>in</strong>e Herausforderung <strong>in</strong> Bezug auf die Zuweisung dar, berichtet e<strong>in</strong>e Case Manager<strong>in</strong>, weil diezuweisenden Verantwortlichen erst e<strong>in</strong>e Vorstellung darüber entwickeln müssen, welche Zieledurch Case Management erreicht werden können <strong>und</strong> vor allem „wer da h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>passen könnte.“ 283E<strong>in</strong>e gute Zusammenarbeit wird nicht nur <strong>in</strong> Bezug auf die Clear<strong>in</strong>g-Stelle für wichtig erachtet,sondern auch <strong>in</strong> Bezug auf die Behörden (BH <strong>und</strong> Magistrat), das AMS <strong>und</strong> andere soziale E<strong>in</strong>richtungen.So versuchen alle am Case Management-Prozess beteiligten AkteurInnen, die Kooperationsowie die Kommunikation kont<strong>in</strong>uierlich zu verbessern <strong>und</strong> gegenseitig auf Optimierungspotentialeh<strong>in</strong>zuweisen. Die Zusammenarbeit mit den Behörden sowie mit dem AMS wirdseitens der Case Manager<strong>in</strong>nen als unterschiedlich offen <strong>und</strong> kooperativ beschrieben. Sie f<strong>in</strong>detjedenfalls <strong>in</strong> Form von Telefongesprächen, E-Mail-Verkehr oder direkten persönlichen Kontaktenstatt. E<strong>in</strong>erseits kommen von den Behörden Anfragen im Bezug auf den/die Klienten/Klient<strong>in</strong>, „wosie e<strong>in</strong>fach nachfragen. Also je nachdem wie sehr sie dem vertrauen, was die Leute sagen, hakensie nach oder nicht.“ 284 Andererseits <strong>in</strong>formieren sich auch die Case ManagerInnen beim AMS<strong>und</strong> den Behörden beispielsweise darüber, welche Schritte bisher gesetzt wurden oder ob Ausbildungenvon dem/der Klienten/Klient<strong>in</strong> abgebrochen wurden. Inwieweit dieser Informationsaustauschfunktioniert, kann auch vom Selbstverständnis der BeamtInnen abhängen. Der „Dienst-280 vgl. Hausegger (2012), S. 92281 Case Manager<strong>in</strong> 2 (2012), Zeile 857-858282 Case Manager<strong>in</strong> 2 (2012), Zeile 865-866283 Case Manager<strong>in</strong> 2 (2012), Zeile 333284 Case Manager<strong>in</strong> 2 (2012), Zeile 829-831Arbeit <strong>und</strong> Beschäftigung Abschlussbericht83

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