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Bedarfsorientierte Mindestsicherung und Aktivierung in Oberösterreich

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B E D A R F S O R I E N T I E R T E M I N D E S T S I C H E R U N Gsprechend waren, ausgeweitet <strong>und</strong> <strong>in</strong>stitutionalisiert, was nicht nur mit der Neuorganisation desAMS, sondern auch mit dem Beitritt Österreichs zur Europäischen Union <strong>und</strong> deren E<strong>in</strong>fluss aufdie österreichische Arbeitsmarktpolitik <strong>in</strong> Zusammenhang gebracht werden kann. 441.1.4. Zum E<strong>in</strong> uss der Europäischen Beschäftigungsstrategie auf die österreichischeArbeitsmarktpolitikMassive Probleme am Arbeitsmarkt <strong>in</strong> der Europäischen Union haben ab 1997 zur sogen. „EuropäischenBeschäftigungsstrategie“ (EBS) geführt, <strong>in</strong> der u.a. das Ziel zur Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeitdurch Weiterbildung <strong>und</strong> Qualifizierung von durch Arbeitslosigkeit betroffenenPersonen formuliert wurde. 45Mit der Europäischen Beschäftigungsstrategie wird das Ziel verfolgt, dass sich die Mitgliedstaatenbei ihren politischen Zielsetzungen dazu verpflichten sich auf vier Gr<strong>und</strong>pfeiler zu stützen:Beschäftigungsfähigkeit, Unternehmergeist, Anpassungsfähigkeit <strong>und</strong> Chancengleichheit vonFrauen <strong>und</strong> Männern. Die ersten quantitativen Zielsetzungen wurden 2000 im Lissabon Vertragverankert. Im Jahr 2003 wurden diese eben genannten vier Gr<strong>und</strong>ziele auf die allgeme<strong>in</strong>e Leitl<strong>in</strong>ie„Europäische Strategie für Vollbeschäftigung <strong>und</strong> bessere Arbeitsplätze für alle“ abgeändert. 46Darüber h<strong>in</strong>aus wurden 2003 die quantitativen Ziele der Beschäftigungsstrategie bereits auf dasJahr 2010 ausgerichtet. Als Nachfolger der „Lissabon-Strategie“ (2000-2012) verfolgt man nunseit 2011 die Strategie „Europa 2020“, wobei die EBS e<strong>in</strong> Teil dieser Strategie ist. Laut der EuropäischenKommission s<strong>in</strong>d dabei folgende drei Ziele wesentlich, die bis 2020 erreicht werdensollen: 47Erwerbstätigenquote von 75 Prozent bei 20 bis 64-Jährige(Österreich: 75,2 Prozent 2011) 48max. 10 Prozent SchulabbrecherInnen (Österreich: 8,3 Prozent2011) 49 , tertiärer Bildungsabschluss bei m<strong>in</strong>d. 40 Prozentder 30 bis 40-Jährigen (Österreich: 23,8 Prozent 2011) 50m<strong>in</strong>d. 20 Millionen Personen weniger, die EU-weit vonArmut <strong>und</strong> sozialer Ausgrenzung betroffen s<strong>in</strong>d (Österreich:1,4 Millionen 2011) 51Neben dem politischen Bekenntnis zu aktiven arbeitsmarktpolitischen Instrumenten werden <strong>und</strong>wurden im Rahmen der Europäischen Beschäftigungsstrategie sogenannte Flexicurity-Konzeptefavorisiert. Nach Def<strong>in</strong>ition des BMASK ist Flexicurity e<strong>in</strong> „Mittel, die Wachstums- <strong>und</strong> Beschäftigungsstrategieder EU entschlossener umzusetzen <strong>und</strong> das europäische Sozialmodell zustärken“. 52 E<strong>in</strong>e zunehmende Flexibilisierung des Arbeitsmarktes seit den 1980er Jahren ist europaweitsichtbar. Deshalb orientiert sich die Europäische Union bei Vorgabe ihrer Ziele an sogenanntenFlexcurity-Konzepten. Dabei können nach Zirra <strong>in</strong>sbesondere vier Flexicurity-Gr<strong>und</strong>sätzeder Europäischen Beschäftigungsstrategie identifiziert werden.44 vgl. Ludwig-Mayrhofer/ Wroblewski (2004), S. 492f45 vgl. Atzmüller (2009a), S. 15946 vgl. Atzmüller(2009a), S. 166f47 vgl. Europäische Kommission (2011), onl<strong>in</strong>e48 vgl. Eurostat (2012a), onl<strong>in</strong>e49 vgl. BMUKK (2012), onl<strong>in</strong>e50 vgl. Europäische Kommission (2012), onl<strong>in</strong>e51 vgl. Eurostat (2012b), onl<strong>in</strong>e52 BMASK (o.J.), onl<strong>in</strong>eArbeit <strong>und</strong> Beschäftigung Abschlussbericht23

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