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Bedarfsorientierte Mindestsicherung und Aktivierung in Oberösterreich

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B E D A R F S O R I E N T I E R T E M I N D E S T S I C H E R U N GRückgang von vier Prozent zu verzeichnen. Dieser positive Trend hat im Wesentlichen auch imJahr 2011 angehalten. Bis e<strong>in</strong>schließlich Juli 2011 ist die Zahl der Arbeitslosigkeit kont<strong>in</strong>uierlich zurückgegangen. Ende des Jahres 2011 begann dann die Arbeitslosigkeit wieder signifikant zu steigen.6 Die aktuellen Daten (ohne SchulungsteilnehmerInnen) vom November 2012 zeigen ebensoe<strong>in</strong>en Anstieg der Arbeitslosigkeit. Die letzt verfügbare Arbeitslosenquote liegt laut Angaben desArbeitsmarktservice Österreich weit bei etwa sieben Prozent, <strong>und</strong> deutlich niedriger <strong>in</strong> <strong>Oberösterreich</strong>bei r<strong>und</strong> vier Prozent. 7Die Tabellen 1 <strong>und</strong> 2 verdeutlichen zwar, dass sich der österreichische bzw. oberösterreichischeArbeitsmarkt <strong>in</strong>sgesamt wieder erholt hat, allerd<strong>in</strong>gs ist jene Arbeitsmarktlage, wie vor der Wirtschaftskrise,noch lange nicht erreicht. Von e<strong>in</strong>er generellen Entspannung des Arbeitsmarkteskann demnach noch lange ke<strong>in</strong>e Rede se<strong>in</strong>.Die gesellschaftlichen Veränderungen <strong>und</strong> der fortschreitende Trend zur mehr Flexibilität <strong>und</strong>Mobilität am Arbeitsmarkt haben unterschiedlichste Arten von Beschäftigungsformen hervorgebracht.Nicht nur <strong>in</strong> Österreich, sondern europaweit ist e<strong>in</strong> Trend zur Atypisierung von Beschäftigungsverhältnissenerkennbar. Die Problematik dabei ist, so Tálos, dass diese neuen Formen derBeschäftigung <strong>in</strong> der Regel stark vom Normalarbeitsverhältnis abweichen <strong>und</strong> somit nicht odernur unzureichend arbeits- <strong>und</strong> sozialrechtlich abgesichert s<strong>in</strong>d. Von den e<strong>in</strong>zelnen Formen atypischerBeschäftigungen stellt die Teilzeitbeschäftigung jene mit dem größten Ausmaß dar. 8Bei der Betrachtung der beiden nachfolgenden Abbildungen 3 <strong>und</strong> 4 zeigt sich, dass zwar seite<strong>in</strong>igen Jahren e<strong>in</strong>e steigende Verbreitung atypischer Beschäftigungsformen zu beobachten ist,die durch die Wirtschaftskrise noch verstärkt wurde. Von den <strong>in</strong>sgesamt im Jahr 2011 fast 3,6Millionen erfassten Beschäftigungen, zählen 1,1 Millionen zu den atypischen Formen. Demnachwar im Schnitt e<strong>in</strong> knappes Drittel aller unselbständig Erwerbstätigen atypisch beschäftigt. Nachsozidemographischen Merkmalen betrachtet fallen zudem große geschlechtsspezifische Unterschiedeauf: Im Jahr 2011 waren gerade e<strong>in</strong>mal die Hälfte aller unselbstständig erwerbstätigenFrauen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Normalarbeitsverhältnis tätig, der vergleichbare Anteil der Männer liegt bei knapp90 Prozent. Die weiblichen Erwerbsbiographien s<strong>in</strong>d nach wie vor stark von Teilzeitarbeit geprägt.Elternschaft bedeutet offensichtlich nach wie vor für Frauen meist e<strong>in</strong> Wechsel von Voll- zu Teilzeitarbeit.9Wie aus Tabelle 3 <strong>und</strong> Abbildung 1 ersichtlich, kann <strong>in</strong>sgesamt festgehalten werden, dass im Zeitraumvon 2005 bis 2011 alle atypischen Beschäftigungsformen stärker zugenommen haben alsdie unselbstständige Erwerbstätigkeit <strong>in</strong>sgesamt. E<strong>in</strong>e häufige Konsequenz atypischer Beschäftigungist das Phänomen „Work<strong>in</strong>g Poor“. 106 vgl. BMASK (2012a), S. 5f. Diese Arbeitslosenquoten entsprechen der nationalen Berechnungsmethode (Register)<strong>und</strong> s<strong>in</strong>d daher nicht mit der im europäischen Raum üblichen EU-Methode (Befragung) vergleichbar.7 vgl. AMS (2012b), onl<strong>in</strong>e8 vgl. Tálos (2006), S. 6319 vgl. Knittler/ Stadler (2012), S. 476ff10 vgl. Knittler/ Stadler (2012), S. 476ff16 Arbeit <strong>und</strong> Beschäftigung Abschlussbericht

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