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Bedarfsorientierte Mindestsicherung und Aktivierung in Oberösterreich

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E X E C U T I V E S U M M A R YBetreuung e<strong>in</strong>es ger<strong>in</strong>gen Anteils von BMS-VollbezieherInnen durch das AMS. Der Arbeitsaufwandfür die MitarbeiterInnen des AMS ist durch die BMS zum<strong>in</strong>dest „leicht“ gestiegen, wasu. a. durch die Notwendigkeit e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>tensiveren Kooperation mit den jeweiligen Sozialbehörden<strong>und</strong> Beratungs- <strong>und</strong> Betreuungse<strong>in</strong>richtungen begründet wird. Von e<strong>in</strong>em One-desk-Pr<strong>in</strong>zip, dasursprünglich mit der E<strong>in</strong>führung der BMS beabsichtigt war, kann allerd<strong>in</strong>gs ke<strong>in</strong>e Rede se<strong>in</strong>: DasAMS nimmt zwar e<strong>in</strong>e Informationspflicht wahr, ferner werden Antragsformulare für die BMSausgegeben <strong>und</strong> ausfüllte Anträge entgegengenommen, welche an das zuständige Magistratbzw. die Bezirksverwaltungsbehörde weitergeleitet werden. Auch wenn die Betroffenen darüberaufgeklärt werden, dass ke<strong>in</strong>e (Über-)Prüfung der Angaben durch das AMS erfolgt, sonderndiese der Bezirkshauptmannschaft bzw. dem Magistrat obliegt, entstehen hier – so die Angabender AMS-MitarbeiterInnen – nicht selten Missverständnisse <strong>und</strong> Irritationen bei den Betroffenen.Insgesamt werden die neuen Regelungen <strong>und</strong> deren Umsetzung, die zwar mit e<strong>in</strong>em moderatenMehraufwand verb<strong>und</strong>en s<strong>in</strong>d, von Seiten des AMS als gelungen betrachtet.Die Rolle der BezirkshauptmannschaftenBezirkshauptmannschaften <strong>und</strong> Magistrate s<strong>in</strong>d weiterh<strong>in</strong> die zentralen Anlaufstellen für Menschen,die auf das zweite soziale Netz angewiesen s<strong>in</strong>d. Den Sozialbehörden obliegen die Antragstellung<strong>und</strong> deren Überprüfung sowie die Zuerkennung oder Ablehnung der <strong>M<strong>in</strong>destsicherung</strong>durch Bescheide. Zudem werden Beratungsgespräche durchgeführt. Die Anträge für die bedarfsorientierte<strong>M<strong>in</strong>destsicherung</strong> s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> allen drei <strong>in</strong> die Analyse e<strong>in</strong>bezogenen Bezirkshauptmannschaftengestiegen. E<strong>in</strong>e Bescheidlegung erfolgt <strong>in</strong> der Regel spätestens nach vier Wochen. E<strong>in</strong>Clear<strong>in</strong>gprozess wird von Seiten der Sozialbehörde <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit dem AMS <strong>und</strong>/odere<strong>in</strong>em Wohlfahrtsverband für BezieherInnen mit multidimensionalen Problemlagen vorgeschlagen,<strong>in</strong>sbesondere dann, wenn sich die Betroffenen schon lange <strong>in</strong> der „Arbeitslosenschleife“bef<strong>in</strong>den. Dem Gr<strong>und</strong>e nach werden die neuen Regelungen zur bedarfsorientierten Gr<strong>und</strong>sicherungvon Seiten der Bezirkshauptmannschaften positiv bewertet. Hervorgehoben werden u. a. dieVerbesserungen für die Gruppe der alle<strong>in</strong>erziehenden Mütter. Demgegenüber steht e<strong>in</strong> vermehrterArbeitsaufwand durch e<strong>in</strong>e gestiegene Anzahl der Anträge.Case ManagementDas für e<strong>in</strong>e Stabilisierung zentrale Instrument des Case Management wird <strong>in</strong> <strong>Oberösterreich</strong>von drei Trägerorganisationen durchgeführt. Für das südliche <strong>Oberösterreich</strong> ist der Vere<strong>in</strong> B7, fürdas Mühlviertel sowie L<strong>in</strong>z <strong>und</strong> L<strong>in</strong>z-Land der FAB zuständig. Das Hilfswerk ist mit den übrigenBezirken betraut (Abbildung 2). Die F<strong>in</strong>anzierung des seit Juli 2012 laufenden Case Managementwird vom AMS <strong>und</strong> vom Land <strong>Oberösterreich</strong> übernommen. In den ersten Monaten wurden<strong>in</strong>sgesamt knapp 150 <strong>M<strong>in</strong>destsicherung</strong>sbezieherInnen durch B7 <strong>und</strong> FAB im Rahmen des CaseManagement betreut. Ke<strong>in</strong>e Angaben dazu liegen für das Hilfswerk vor, das weder statistischeDaten preisgegeben noch e<strong>in</strong> Interview mit e<strong>in</strong>em bzw. e<strong>in</strong>er MitarbeiterIn des Case Managementgestattet hat.Bei dem aus der sozialen Arbeit bekannten Unterstützungsansatz Case Management stehen dieBetroffenen mit ihren <strong>in</strong>dividuellen Problemlagen, Bedürfnissen <strong>und</strong> Ressourcen im Mittelpunkt.Als wichtig wird hier die aktive E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung dieser <strong>in</strong> den Unterstützungsprozess erachtet, welchedurch e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>dividuelle Hilfeplanung, e<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>sam erarbeitete Zielvere<strong>in</strong>barung <strong>und</strong> e<strong>in</strong>endarauf abgestimmten Perspektivenplan erfolgt, wobei letzterer von der zuständigen Sozialbehörde<strong>und</strong> dem AMS genehmigt werden muss. Case Management im Kontext der BMS zielt demArbeit <strong>und</strong> Beschäftigung Abschlussbericht11

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