Bedarfsorientierte Mindestsicherung und Aktivierung in Oberösterreich

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B E D A R F S O R I E N T I E R T E M I N D E S T S I C H E R U N GDiese neuen Aktivierungsmaßnahmen, die oft an bereits bestehende sozialökonomische undgemeinnützige Beschäftigungsprojekte angepasst werden, bieten gute Möglichkeiten und sinderste Ansätze für (ehemalige) BMS-BezieherInnen wieder Fuß am Arbeitsmarkt zu fassen. DieseProjekte sind dadurch gekennzeichnet, dass sie flexibel an die Bedürfnisse der TeilnehmerInnenangepasst werden können und durch ein Stundenausmaß gezeichnet sind, welches für die BMS-BezieherInnen gerade noch bewältigbar ist. 162Folgende gemeinnützige bzw. sozialökonomische Beschäftigungsprojekte werden in Oberösterreichangeboten:Tagesstruktur „step by step“Das „step by step“-Projekt dient primär der Heranführung an zeitlich umfangreichere Arbeitsverhältnisse.Ziel ist es, die individuelle Beschäftigungsfähigkeit zu erweitern und die eigenen beruflichenPerspektiven und Potenziale zu erkennen. Die Arbeitszeiten belaufen sich auf 15 StundenBetreuung bzw. Beratung und zehn Stunden niederschwellige Arbeit. Die maximale Verweildauerim diesem Projekt beträgt zwölf Monate. 163Beschäftigung 24Das Projekt „Beschäftigung 24“ (B24) bietet eine Beschäftigung in einem sozialökonomischenBetrieb, meist im kulturellen oder sozialen Bereich. Die Arbeitszeit beläuft sich auf mindestens25 Stunden in der Woche mit einer maximalen Beschäftigungsdauer von 24 Monaten. Ziel ist es,durch die stabilisierenden Effekte längerer, betreuter Beschäftigung, eine Integrationsperspektivefür den (ersten) Arbeitsmarkt zu entwickeln. 164Inwiefern Leistungen und Forderungen der Bedarfsorientierten Mindestsicherung in Anspruchgenommen werden, wird in den nächsten Abschnitten dieses Projektes durch Erfahrungsberichte,Interviews und Analysen dargestellt und näher ausgeführt.162 vgl. Bergmann/ Riesenfelder/ Sorger (2012), S. 83163 FAB (2012), S. 3164 FAB (2012), S. 644 Arbeit und Beschäftigung Abschlussbericht
D I E R O L L E D E S A M S2. Die Rolle des AMSDas Arbeitsmarktservice (AMS) nimmt eine bedeutsame Rolle in der Umsetzung von arbeitsmarktpolitischenZielvorgaben, vor allem bei der Beseitigung und Bekämpfung von Arbeitslosigkeitein. Mittels spezieller Maßnahmen wie Beratung, Aus- und Weiterbildung oder Beschäftigungsprojektenwird versucht, im Sinne der Vollbeschäftigungspolitik Personen, die dem Arbeitsmarktzur Verfügung stehen, angemessene Arbeitsplätze zu vermitteln und der Arbeitslosigkeit entgegenzuwirken.Hinsichtlich der Bedarfsorientierten Mindestsicherung kommt dem AMS die Aufgabe zu, dieBMS-BezieherInnen mit Hilfe von Maßnahmen in den Arbeitsmarkt wieder zu integrieren. Beider Einführung der BMS kam es zu einem geänderten Zuständigkeitsbereich für das AMS. Imfolgenden Abschnitt wird auf die neue Rolle des AMS im Zuge des Verfahrens der BMS Bezug genommen.Das erste Kapitel beschäftigt sich mit dem AMS im Generellen und informiert über dieOrganisation, Ziele und Aufgabenbereiche des AMS sowie die formalen Unterschiede zu den Bezirkshauptmannschaften.Das zweite Kapitel umfasst den Zugang zur BMS beim AMS und machtüber die Information über die BMS beim AMS und die geänderte Antragsstellung aufmerksam.Das dritte Kapitel stellt die Veränderungen im Tätigkeitsbereich des AMS durch die Einführung derBMS dar. Des Weiteren werden Schwierigkeiten und Verbesserungsmöglichkeiten aufgezeigt.Das vierte Kapitel gibt Aufschluss über die Zusammenarbeit des AMS mit zentralen AkteurInnenund zeigt Veränderungen in der Zusammenarbeit.Zu Beginn der Bearbeitung des Themenschwerpunktes haben wir vermehrt auf einschlägige Studienund Geschäftsberichte des AMS zurückgegriffen. Um unsere Recherche zu erweitern undum insbesondere für die Rolle des AMS im Zuge des Verfahrens der BMS fachkundige Informationenzu erhalten, entschieden wir uns, qualitative Interviews mit ExpertInnen vom AMS durchzuführen.Mag. Maria Wiesinger, Othmar Kraml und Mag. Karl Steininger vom AMS Linz, Wels undTraun bereichern unsere Arbeit mit ihrem Wissen. Nicht nur klärten uns die InterviewpartnerInnenüber die Antragsstellung beim AMS auf, sondern erläuterten sie auch die Veränderungen für dasAMS seit der Einführung der BMS aus ihrer Sicht. Des Weiteren erzählten sie uns über die Zusammenarbeitdes AMS mit zentralen AkteurInnen und gaben Verbesserungsvorschläge.2.1. Das Arbeitsmarktservice2.1.1. OrganisationDas Arbeitsmarktservice (AMS) Österreich ist ein Dienstleistungsunternehmen öffentlichenRechts, welches in eine Bundes-, neun Landes- und 99 Regionalorganisationen (Stand 12/2012)aufgeteilt ist. Neben der Bundesgeschäftsstelle, den Landesgeschäftsstellen und den regionalenGeschäftsstellen müssen vier weitere Zweigstellen und 65 BerufsInfoZentren unterschieden werden.Die Sozialpartner sind bei der Ausarbeitung der Arbeitsmarktpolitik sowie beim Controllingder Organisation auf all diesen Ebenen beteiligt und sind im Verwaltungsrat, in den Landesdirektorienund in den Regionalbeiräten vertreten. 165 Die Sozialpartner sind durch die Wirtschaftskammer,Bundeskammer für Arbeiter und Angestellte, den Österreichischen Gewerkschaftsbund und165 vgl. AMS (2012), S. 80Arbeit und Beschäftigung Abschlussbericht45
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Seite 4 und 5: Mitgearbeitet haben:Cornelia Brendl
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Seite 10 und 11: V O R W O R Tnoch prozessbezogen ad
Seite 12 und 13: E X E C U T I V E S U M M A R Ydass
Seite 14 und 15: E X E C U T I V E S U M M A R YGrun
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