13.07.2015 Aufrufe

Bedarfsorientierte Mindestsicherung und Aktivierung in Oberösterreich

Bedarfsorientierte Mindestsicherung und Aktivierung in Oberösterreich

Bedarfsorientierte Mindestsicherung und Aktivierung in Oberösterreich

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

D I E R O L L E D E S A M SBMS beim AMS beantragt werden kann. Jedoch wird bei e<strong>in</strong>em Folgeantrag empfohlen, den Antragdirekt bei der zuständigen Landesbehörde, Bezirkshauptmannschaft beziehungsweise Magistrat,e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen. Laut AMS wird es generell von den Bezirksverwaltungsbehörden <strong>und</strong> vomMagistrat präferiert, wenn Personen, die e<strong>in</strong>en Antrag auf BMS stellen, diesen bei ihnen abgeben.Gr<strong>und</strong> dafür ist, dass das AMS die Anträge ungeprüft weiterleitet. Für den Fall, dass bestimmteUnterlagen die für die Antragsstellung notwendig s<strong>in</strong>d fehlen, müssen die entsprechenden Stellendie Betroffenen wiederum kontaktieren, was zu e<strong>in</strong>er längeren Bearbeitung führen kann. 185 E<strong>in</strong>edirekte Abgabe der Anträge auf BMS bei den Sozialbehörden wird somit den AntragsstellerInnennahe gelegt, da offene Fragen geklärt werden können, auf fehlende Dokumente bei den zuständigenBehörden h<strong>in</strong>gewiesen werden kann <strong>und</strong> die Antragsabwicklung schneller durchführbar ist. 186Für den Fall, dass AntragsstellerInnen aus etwaigen Gründen den Antrag auf BMS nicht bei derBezirkshauptmannschaft oder beim Magistrat beantragen beziehungsweise abgeben wollen, werdenvom AMS Anträge ausgegeben <strong>und</strong> entgegengenommen. Die Betroffenen werden jedochdarüber aufgeklärt, dass das AMS nicht für den qualitativen Inhalt des Antrags zuständig ist. 1872.2.3. Zunahme von AnträgenLaut e<strong>in</strong>er Studie über die Auswirkung der E<strong>in</strong>führung der <strong>Bedarfsorientierte</strong>n <strong>M<strong>in</strong>destsicherung</strong>auf die Wiedere<strong>in</strong>gliederung der LeistungsbezieherInnen <strong>in</strong>s Erwerbsleben von 2012 wurde <strong>in</strong><strong>Oberösterreich</strong> e<strong>in</strong>e Zunahme der Anträge auf BMS im Vergleich zur Sozialhilfe vermerkt. DerUmfang des Anstieges beruht e<strong>in</strong>erseits auf Schätzungen <strong>und</strong> andererseits auf Vergleichszahlen.Wie schon im ersten Kapitel erwähnt, wird <strong>in</strong> <strong>Oberösterreich</strong> seit der E<strong>in</strong>führung der BMS e<strong>in</strong> Anstiegder Anträge auf 30 bis 40 Prozent verzeichnet. Größtenteils handelt es sich dabei um jungeErwachsene <strong>und</strong> Alle<strong>in</strong>erziehende. Der Anstieg der Anträge wird nicht nur auf die E<strong>in</strong>führung derBMS zurückgeführt, sondern werden auch Gründe für die Zunahme <strong>in</strong> der Erhöhung der M<strong>in</strong>deststandards,Informationskampagnen, Informations- <strong>und</strong> Antragsweitergabe beim AMS, Erleichterungder Antragsstellung sowie der besseren Konnotation im Vergleich zur Sozialhilfe gesehen. 1882.3. Veränderungen im Tätigkeitsbereich des ArbeitsmarktservicesMit der E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung des Arbeitsmarktservices wurde e<strong>in</strong> zentrales Ziel der <strong>Bedarfsorientierte</strong>n<strong>M<strong>in</strong>destsicherung</strong>, jenes der Integration der BMS BezieherInnen <strong>in</strong> den Arbeitsmarkt, realisiert.Durch e<strong>in</strong>e verpflichtende Meldung von arbeitsfähigen BezieherInnen wurde die bisher <strong>in</strong>formelleZusammenarbeit zwischen AMS <strong>und</strong> den Sozialbehörden zu e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>stitutionalisierten Form desDatenaustausches <strong>und</strong> e<strong>in</strong>er verpflichtenden Kooperation. Es wurden zwei unterschiedliche Organisationenmit teilweise völlig unterschiedlichen MitarbeiterInnenkulturen zusammengebracht. 1892.3.1. Erweiterter ZuständigkeitsbereichZielgruppe der BMS BezieherInnen, die vom Arbeitsmarktservice betreut werden, s<strong>in</strong>d arbeitsfähigePersonen zwischen 18 <strong>und</strong> 60 Jahren, die sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er sozial schwierigen Lage bef<strong>in</strong>den. HerrSte<strong>in</strong><strong>in</strong>ger vom AMS Traun betont, dass bei solchen Menschen oft noch andere Problembereiche185 vgl. Kraml (2012), S. 1f; Antrag auf Arbeitslosengeld186 vgl. Bergmann/ Riesenfelder/ Sorger (2012), S. 21f187 vgl. Kraml (2012), S. 10188 vgl. Bergmann/ Riesenfelder/ Sorger (2012), S.22f189 vgl. Bergmann/ Riesenfelder/ Sorger (2012), S.44Arbeit <strong>und</strong> Beschäftigung Abschlussbericht49

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!