Mathematische Modellierung der Ausscheidung ... - OPUS-Datenbank
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5 Ergebnisse und Diskussion 101<br />
Wachstumsraten<br />
Die Wachstumsraten werden auch für diese komplexe Superlegierung physikalisch korrekt<br />
modelliert (siehe Abbildung 5.39). Nach einer Hemmung des Wachstums durch Kapillari-<br />
tätseffekte bei kleinen Radien wachsen die <strong>Ausscheidung</strong>en zunächst nach einem t -<br />
Gesetz, und in <strong>der</strong> dritten Phase wird das Wachstum durch die Überlappung <strong>der</strong> Konzent-<br />
rationsfel<strong>der</strong> gebremst.<br />
10<br />
0,01 0,1 1 10 100<br />
-17<br />
10 -16<br />
10 -15<br />
10 -14<br />
10 -13<br />
10 -12<br />
10 -11<br />
10 -10<br />
a)<br />
μ<br />
σ<br />
P<br />
Länge l / µm<br />
Wachstumsrate v / m/s<br />
10<br />
0.01 0.1 1 10 100<br />
-17<br />
10 -16<br />
10 -15<br />
10 -14<br />
10 -13<br />
10 -12<br />
10 -11<br />
10 -10<br />
b)<br />
σ<br />
μ<br />
P<br />
Länge l / µm<br />
Abbildung 5.39: Wachstumsgeschwindigkeiten <strong>der</strong> TCP-Phasen in Abhängigkeit von <strong>der</strong><br />
jeweiligen maximalen Länge <strong>der</strong> <strong>Ausscheidung</strong>en in TMS-121 bei 825 °C und 1100 °C<br />
(Multikomponentenmodell)<br />
Die Triebkraft für die <strong>Ausscheidung</strong> <strong>der</strong> Phasen wird in dem Multikomponentenmodell zu<br />
jedem Zeitpunkt jeweils entsprechend <strong>der</strong> Matrixkonzentration neu berechnet. Es ist auffällig,<br />
dass sich die Wachstumsraten <strong>der</strong> einzelnen Phasen nur relativ wenig unterscheiden.<br />
Eine Ursache ist, dass das Wachstum jeglicher <strong>Ausscheidung</strong>sphasen durch die Diffusion<br />
in <strong>der</strong>selben Matrixphase kontrolliert wird und damit die Kinetik nicht allzu unterschiedlich<br />
sein kann. Außerdem wird <strong>der</strong> steuernde Konzentrationsgradient im Multikomponentenmodell<br />
über einen Proportionalitätsfaktor aus dem jeweiligen <strong>Ausscheidung</strong>sradius<br />
ermittelt.<br />
Dieser Proportionalitätsfaktor berechnet sich für jedes Element i aus <strong>der</strong> Übersättigung Ui<br />
<strong>der</strong> Matrix (siehe Kapitel 5.1.2). Eine nähere Betrachtung zeigt aber, dass diese Definition<br />
<strong>der</strong> Übersättigung für ein einzelnes Element in einem Multikomponentensystem aufgrund<br />
des herrschenden Flussgleichgewichts, welches sich vom Massengleichgewicht unterscheidet,<br />
problematisch sein kann. Dies ist <strong>der</strong> zweite Grund dafür, dass sich die Wachstumsraten<br />
für die verschiedenen Phasen kaum unterscheiden. Die Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Temperatur<br />
von 1100 °C auf 825 °C reduziert die Wachstumsraten um zwei Zehnerpotenzen.<br />
Wachstumsrate v / m/s