Mathematische Modellierung der Ausscheidung ... - OPUS-Datenbank
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4 Methoden <strong>der</strong> physikalischen <strong>Modellierung</strong> 29<br />
komponentensystems lässt sich durch die Summe <strong>der</strong> Freien Enthalpien des Standardzu-<br />
standes <strong>der</strong> reinen Elemente <strong>der</strong> Phase<br />
0<br />
G ref , des Terms <strong>der</strong> idealen Lösung <strong>der</strong> Kompo-<br />
nenten in <strong>der</strong> Phase ideal<br />
G mix sowie des Terms <strong>der</strong> nicht-idealen, manchmal als regulär an-<br />
genommenen Lösungsenthalpie <strong>der</strong> Komponenten<br />
0 ideal xs<br />
ref mix mix<br />
xs<br />
G mix beschreiben [Kat97]:<br />
G = G + G + G<br />
(4.3)<br />
Wichtige Begriffe <strong>der</strong> Thermodynamik, die im Folgenden verwendet werden, sind im<br />
Anhang C definiert. Beispielsweise lässt sich die Gibbs’sche Freie Enthalpie einer Lösungsphase<br />
mit einem kubisch-flächenzentrierten Gitter wie folgt darstellen:<br />
0,<br />
∑xiGi RT∑<br />
⎡xi n( xi) ⎤ Gmix<br />
(4.4)<br />
G = + ⎣ l ⎦+<br />
kfz kfz xs<br />
i i<br />
Dabei sind xi die Konzentration <strong>der</strong> substitutionellen Elemente i, R die ideale Gaskonstan-<br />
te und T die Temperatur. Der erste Term ist die Freie Enthalpie <strong>der</strong> reinen Legierungsele-<br />
mente im Referenzzustand, <strong>der</strong> zweite Term die ideale Mischungsenthalpie und <strong>der</strong> dritte<br />
Term die nicht-ideale Mischungsenthalpie. Die Formel gilt nur unter <strong>der</strong> Annahme, dass in<br />
<strong>der</strong> Phase keine interstitiellen Elemente wie z.B. Bor o<strong>der</strong> Kohlenstoff vorliegen, an<strong>der</strong>n-<br />
falls muss bei <strong>der</strong> <strong>Modellierung</strong> ein zweites Untergitter berücksichtigt werden. Für die Freie<br />
Gibbs’sche Enthalpie besteht eine Temperatur- wie auch Konzentrationsabhängigkeit von<br />
den Legierungselementen.<br />
Die Enthalpie<br />
0<br />
G <strong>der</strong> chemischen Elemente wurde genau bestimmt und ist u.a. von Dins-<br />
dale (1991) veröffentlicht worden [Din91]. Dagegen muss die nicht-ideale Mischungs-<br />
enthalpie<br />
xs<br />
Gmix aufwändig durch Experimente bzw. ab-initio-Simulationen für die jeweiligen<br />
zugrundeliegenden binären und ternären Systeme ermittelt werden. Diese Daten werden<br />
in thermodynamischen <strong>Datenbank</strong>en zusammengefasst und können mit geeigneten Ansätzen<br />
auch zur Extrapolation auf Multikomponentensysteme genutzt werden.<br />
Nicht-ideale Mischungsenthalpie<br />
Nach Sundman et al. (1981) kann die nicht-ideale Mischungsenthalpie ungeordneter Phasen<br />
mit einem verallgemeinerten Modell <strong>der</strong> subregulären Lösung beschrieben werden<br />
[Sun81]:<br />
xs<br />
Gmix<br />
= ∑∑ xi xjΩ( xi, xj, T)<br />
(4.5)<br />
i j> i<br />
Dabei ist Ω(xi,xj,T) <strong>der</strong> temperaturabhängige Interaktionsparameter zwischen den Elementen<br />
i und j. Beim Modell <strong>der</strong> regulären Lösung ist dieser unabhängig von den Konzentrati-