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Mathematische Modellierung der Ausscheidung ... - OPUS-Datenbank

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5 Ergebnisse und Diskussion 77<br />

noch nicht dem gemessenen, da das gemessene Konzentrationsprofil im interdendriti-<br />

schen Bereich aus den mittleren lokalen Konzentrationen <strong>der</strong> γ- und <strong>der</strong> γ’-Phase zusam-<br />

mengesetzt ist (siehe (4)). In <strong>der</strong> Literatur wird daher die Simulation bei Beginn <strong>der</strong> eutek-<br />

tischen Erstarrung, also beim Beginn <strong>der</strong> γ’-<strong>Ausscheidung</strong>, meist abgebrochen und das<br />

Eutektikum nicht weiter beachtetet [Wal05].<br />

Im Folgenden wird als <strong>der</strong> eutektische bzw. interdendritische Bereich <strong>der</strong> Bereich verstanden,<br />

<strong>der</strong> rechts von dem Punkt liegt, an dem sich die Erstarrungsfront des Dendriten be-<br />

fand, als die γ’-<strong>Ausscheidung</strong>stemperatur unterschritten wurde (also <strong>der</strong> Punkt A in<br />

Abbildung 5.15b). Die im Modell von rechts nach links wachsende γ’-<strong>Ausscheidung</strong> würde<br />

in <strong>der</strong> Realität ebenfalls von links nach rechts parallel zur γ-Phase wachsen (siehe<br />

Abbildung 5.15a (4)). Das bedeutet, dass die lokale Gesamtzusammensetzung des Eutek-<br />

tikums durch Abbildung <strong>der</strong> γ’-Zusammensetzung auf die γ-Phase rechts vom Punkt A und<br />

anschließende Mittelung mit <strong>der</strong> Zusammensetzung <strong>der</strong> γ-Phase berechnet werden kann.<br />

Zum Beispiel erstarren die Punkte A, B und C gleichzeitig und werden daher aufeinan<strong>der</strong><br />

abgebildet und ihre Konzentrationen gemittelt. Es ergibt sich dann das Profil, wie in <strong>der</strong><br />

Abbildung 5.16a dargestellt, welches sich im interdendritischen Bereich deutlich von <strong>der</strong><br />

Scheil-Gulliver-Simulation unterscheidet. Die Abbildung 5.17 zeigt die Segregationskoeffi-<br />

zienten kRe von Re und kRu von Ru in verschiedenen Re- und Ru-haltigen Legierungen.<br />

Der Segregationskoeffizient des Elements i ist dabei wie folgt definiert:<br />

x<br />

k = (5.44)<br />

i<br />

Man erkennt, dass die Segregationskoeffizienten <strong>der</strong> Simulation generell in <strong>der</strong> richtigen<br />

Größenordnung liegen. Die experimentell gemessene Segregation variiert aber zwischen<br />

den Legierungen mit 1 wt-% und 2 wt-% Re deutlich, was von den Simulationen nicht erfasst<br />

ist. Da die Scheil-Gulliver- und die DICTRA-Simulationen fast identische Ergebnisse<br />

liefern, kann man schlussfolgern, dass die Rückdiffusion im erstarrten Festkörper unter<br />

den gegebenen Erstarrungsbedingungen in <strong>der</strong> Achse längs des Dendriten keinen Einfluss<br />

auf die Erstarrung hat. Der Grund für die Diskrepanz zwischen simulierter und gemessener<br />

Segregation liegt daher in <strong>der</strong> Rückdiffusion quer zum Dendriten, weil in dieser<br />

Richtung die Diffusionswege wesentlich kürzer als längs des Dendriten sind (siehe<br />

Abbildung 5.16b).<br />

Kern<br />

i<br />

ID<br />

xi

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