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Mathematische Modellierung der Ausscheidung ... - OPUS-Datenbank

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5 Ergebnisse und Diskussion 107<br />

Diese Reduzierung, die mit <strong>der</strong> CALPHAD-Methode berechnet wird, reicht bei weitem<br />

nicht aus, um den experimentell beobachteten sehr deutlichen Effekt auf die Keimbil-<br />

dungsrate zu erklären.<br />

Wie bereits ausgeführt wurde, muss daher zusätzlich ein deutlicher Anstieg <strong>der</strong> Grenzflächenenergie<br />

bei <strong>der</strong> Zugabe von Ruthenium auftreten (siehe Tabelle 5.9). Ein weiterer<br />

Effekt ist, dass durch die Zunahme <strong>der</strong> Aktivierungsenergie wegen <strong>der</strong> Vergrößerung <strong>der</strong><br />

Grenzflächenenergie und die Reduzierung <strong>der</strong> Triebkraft bei Ru-Zugabe nur noch wenige<br />

günstige heterogene Keimbildungsplätze genutzt werden können, was bedeutet, dass die<br />

Zahl <strong>der</strong> nutzbaren Keimbildungsplätze N0 abnimmt. Bei 0 wt-% Ru erzielt man eine gute<br />

Übereinstimmung von Simulation und Experiment für N0 = 5,0·10 15 m -3 und mit 2,5 wt-%<br />

Ruthenium für N0 = 3,0·10 14 m -3 . Diese Werte sind mit den experimentellen Messungen<br />

<strong>der</strong> <strong>Ausscheidung</strong>szahl von Sato et al. konsistent (siehe Tabelle 5.9).<br />

Tabelle 5.9: Anzahl <strong>der</strong> <strong>Ausscheidung</strong>en und Grenzflächenenergien nach 1000 h bei<br />

1100 °C mit 0 % bzw. 2,5 % Ru in <strong>der</strong> Legierung TMS-121 bzw. TMS-138+. Experimentelle<br />

Ergebnisse aus Sato et al. (2006) [Sat06].<br />

Ruthenium-Gehalt Modell [Sat06]<br />

0 wt-% Ru 5,0·10 15 m -3 0,05 J m -2 3·10 15 m -3<br />

2,5 wt-% Ru 3,0·10 14 m -3 0,22 J m -2 9·10 13 m -3<br />

Sowohl die simulierten ZTU-Diagramme (a) als auch die maximalen Längen <strong>der</strong> <strong>Ausscheidung</strong>en<br />

(b) sind in <strong>der</strong> Abbildung 5.45 dargestellt. Die ZTU-Diagramme stimmen gut<br />

mit den experimentellen Messungen überein, und das theoretische Modell erklärt schlüssig<br />

das experimentell gemessene Absinken <strong>der</strong> Temperatur <strong>der</strong> Nase des ZTU-<br />

Diagramms durch eine größere Aktivierungsenergie. Außerdem verschiebt sich das ZTU-<br />

Diagramm bei Zugabe von Ru wie im Experiment zu längeren <strong>Ausscheidung</strong>szeiten hin.<br />

Mit steigendem Rutheniumgehalt nimmt die Aktivierungsenergie für die Keimbildung <strong>der</strong><br />

TCP-Phasen offenbar stark zu. Dies wurde bereits in den Parameterstudien im Kapitel<br />

5.5.2 diskutiert. Die Verschiebung zu längeren Zeiten wird durch die geringere Anzahl an<br />

<strong>Ausscheidung</strong>en bedingt. Dadurch müssen die <strong>Ausscheidung</strong>en bis zum Erreichen des<br />

1%-Volumenanteils eine größere Länge erreichen, was bei unverän<strong>der</strong>ter Diffusion eine<br />

längere Zeit in Anspruch nimmt. Allerdings belegen die Ergebnisse <strong>der</strong> Abbildung 5.45b,<br />

dass die Unterschiede im Längenwachstum bei einer Ru-Zugabe von 2 wt-% nur unter<br />

Annahme eines um den Faktor zehn reduzierten Diffusionskoeffizienten simuliert werden<br />

könnten, was sich nicht mit den Ergebnissen aus dem Kapitel 5.6.2 deckt.

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