Mathematische Modellierung der Ausscheidung ... - OPUS-Datenbank
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5 Ergebnisse und Diskussion 50<br />
<strong>der</strong> γ’-Phase muss vorhanden sein. Aus diesem Grund wurde ein numerisches Kamp-<br />
mann-Wagner-Modell (1984) gewählt, welches für diesen Zweck mit einem CALPHAD-<br />
Modell für die Berechnung <strong>der</strong> Thermodynamik und <strong>der</strong> Kinetik gekoppelt wurde [Kam84].<br />
Die Abbildung 5.1 gibt einen Überblick über den Gesamtalgorithmus. Grundlegendes Prinzip<br />
<strong>der</strong> Kampmann-Wagner-Methode ist es, die Gesamtheit <strong>der</strong> <strong>Ausscheidung</strong>en einer<br />
bestimmten Phase in Klassen einzuteilen. Eine einzelne Klasse fasst sämtliche <strong>Ausscheidung</strong>en<br />
zusammen, die näherungsweise zur selben Zeit ausgeschieden wurden. Daher<br />
wird eine Klasse von <strong>Ausscheidung</strong>en durch die Anzahl <strong>der</strong> darin befindlichen <strong>Ausscheidung</strong>en<br />
N, einem aufgrund <strong>der</strong> zeitgleichen Keimbildung einheitlichen Radius <strong>der</strong> <strong>Ausscheidung</strong>en<br />
r sowie dem Zeitpunkt <strong>der</strong> Keimbildung tK eindeutig definiert. In <strong>der</strong><br />
Abbildung 5.2 werden drei Zeitschritte des Algorithmus exemplarisch dargestellt.<br />
a) b) Klasse 2<br />
c)<br />
Klasse 1<br />
Klasse 3<br />
Abbildung 5.2: Prinzip <strong>der</strong> <strong>Ausscheidung</strong>smodellierung. In jedem Zeitschritt findet neue<br />
Keimbildung aufgrund <strong>der</strong> Triebkraft statt, außerdem wachsen die vorhandenen <strong>Ausscheidung</strong>en.<br />
(a) Zeitschritt 1, (b) Zeitschritt 2 und (c) Zeitschritt 3. Sämtliche <strong>Ausscheidung</strong>en,<br />
die sich in einem bestimmten Zeitschritt bilden, werden zu einer bestimmten Keimklasse (1,<br />
2, ..., n) zusammengefasst. Diese ist durch die Anzahl <strong>der</strong> Keime N in <strong>der</strong> Klasse, den<br />
(einheitlichen) Radius r und den Zeitpunkt <strong>der</strong> Keimbildung tk eindeutig definiert. Die Zugehörigkeit<br />
zur jeweiligen Keimklasse wird in <strong>der</strong> Grafik durch den Stil <strong>der</strong> Linien symbolisiert<br />
(Klase 1: durchgezogen, Klasse 2: gestrichelt, Klasse 3: gepunktet).<br />
In dem eingesetzten Algorithmus wird in jedem Zeitschritt zunächst die aktuelle Keimbildungsrate<br />
berechnet. Überschreitet diese eine bestimmte definierbare Schwelle, so wird<br />
eine neue Keimbildungsklasse zu den bereits vorhandenen hinzugefügt. Sie umfasst alle<br />
in diesem Zeitschritt neu gebildeten Keime. Die Anzahl wird auf Grundlage <strong>der</strong> Keimbildungsrate<br />
berechnet und stellt ein Charakteristikum <strong>der</strong> Keimklasse dar. Nach diesem<br />
Schritt wird das Wachstum sämtlicher bereits im System vorhandener Keimklassen ermittelt.<br />
Dies geschieht für jede Keimklasse separat, da diese jeweils zu unterschiedlichen Zeiten<br />
gebildet wurden. Die Wachstumsrate berechnet sich unter Berücksichtigung <strong>der</strong> aktuellen<br />
Matrixkonzentration, die durch Ab- bzw. Anreicherung während des <strong>Ausscheidung</strong>s-