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Mathematische Modellierung der Ausscheidung ... - OPUS-Datenbank

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2 Grundlagen <strong>der</strong> einkristallinen Superlegierungen 4<br />

2 Grundlagen <strong>der</strong> einkristallinen Superlegierungen<br />

Im folgenden Kapitel werden die grundlegenden Eigenschaften <strong>der</strong> Nickelbasis-<br />

Superlegierungen und die Herstellung durch einkristalline Erstarrung dargestellt.<br />

2.1 Entwicklung von einkristallinen Superlegierungen mit Ruthenium<br />

Technisch einkristalline bzw. stängelkristalline Werkstoffe haben eine deutlich höhere<br />

Kriechfestigkeit als vergleichbare polykristalline Werkstoffe bei hohen Temperaturen. Dabei<br />

macht man sich zunutze, dass in <strong>der</strong> Hauptbelastungsrichtung keine Korngrenzen vorkommen,<br />

welche die Kriechbeständigkeit reduzieren. Außerdem ist so möglich, die Wärmedehnung<br />

durch eine günstige Orientierung des in Einkristallen richtungsabhängigen<br />

Elastizitätsmoduls zu minimieren. Es wurden mehrere Legierungsgenerationen entwickelt,<br />

die speziell für die einkristalline Erstarrung optimiert sind. Tabelle 2.1 gibt einen Überblick<br />

über wichtige Vertreter <strong>der</strong> ersten bis fünften Legierungsgeneration, welche eine Steigerung<br />

<strong>der</strong> zulässigen Werkstofftemperatur um ca. 100 °C erlauben.<br />

Tabelle 2.1: Übersicht über wichtige Vertreter <strong>der</strong> ersten bis fünften Generation <strong>der</strong> einkristallinen<br />

Superlegierungen. Alle Angaben in wt-%. Außerdem ist die Temperatur θmax angegeben,<br />

bei <strong>der</strong> Kriechversagen nach 1000 h und 137 MPa auftritt [Har03].<br />

Legierung Al Co Cr Mo Nb Re Ru Ta Ti W Hf Ni θmax / °C<br />

1. PWA 1480 5,0 5,0 10,0 - - - - 12,0 1,5 4,0 - bal. 1010<br />

2. CMSX-4 5,6 9,0 6,5 0,6 - 3,0 - 6,5 1,0 6,0 0,1 bal. 1030<br />

3. CMSX-10 5,7 3,0 2,0 0,4 0,1 6,0 - 8,0 0,2 5,0 0,03 bal. 1050<br />

4. TMS-138 5,8 5,8 2,8 2,9 - 5,1 1,9 5,6 - 6,1 0,05 bal. 1080<br />

5. TMS-162 5,8 5,8 2,9 3,9 - 4,9 6,0 5,6 - 5,8 0,09 bal. 1110<br />

An <strong>der</strong> Tabelle lassen sich deutlich die Trends bei <strong>der</strong> Weiterentwicklung <strong>der</strong> einkristallinen<br />

Legierungen hin zu höheren Festigkeiten ablesen. Legierungen <strong>der</strong> 1. Generation haben<br />

kein Rhenium o<strong>der</strong> Ruthenium, in <strong>der</strong> 2. Generation werden 3 wt-% Rhenium eingesetzt<br />

und in <strong>der</strong> 3. Generation ist <strong>der</strong> Re-Anteil auf 6 wt-% gesteigert. Dadurch erhöht sich<br />

die Kriechbeständigkeit deutlich, gleichzeitig werden die Legierungen aber auch anfällig<br />

für die <strong>Ausscheidung</strong> von spröden TCP-Phasen. Es ist bekannt, dass Ruthenium die Neigung<br />

zur Sprödphasenbildung deutlich herabsetzt und ein leichter Mischkristallhärter ist<br />

[Sat06, Neu10]. Daher werden in Einkristalllegierungen <strong>der</strong> 4. bzw. 5. Generation 3 bzw. 6<br />

wt-% Ruthenium zugefügt [Har03]. Zur Reduzierung <strong>der</strong> TCP-Phasenanfälligkeit muss <strong>der</strong><br />

Gehalt sämtlicher TCP-Phasenbildner, also nicht nur <strong>der</strong> von Re, son<strong>der</strong>n auch <strong>der</strong> von Cr,<br />

Mo und W aufeinan<strong>der</strong> abgestimmt werden. Insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Cr-Anteil wurde erheblich

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