Mathematische Modellierung der Ausscheidung ... - OPUS-Datenbank
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Anhang B. Abschätzung <strong>der</strong> <strong>Ausscheidung</strong>sverspannung 136<br />
Anhang B. Abschätzung <strong>der</strong> <strong>Ausscheidung</strong>sverspannung<br />
Die γ-Matrix ist wie von Pyczak (2002) gezeigt in <strong>der</strong> Umgebung <strong>der</strong> TCP-<br />
Phasenausscheidungen verspannt [Pyc02], da sich die Gitterparameter von Matrix und<br />
<strong>Ausscheidung</strong> unterscheiden. Diese zusätzliche Verformungsenthalpie beeinflusst die<br />
Keimbildung (siehe Kapitel 5.1.1). Daher wird die zusätzliche Enthalpie im Folgenden für<br />
die verschiedenen TCP-Phasen auf Basis des Kapitels 5.1.1 abgeschätzt. Die Berechnung<br />
erfolgt mit den Gitterparametern <strong>der</strong> Phasen, welche in <strong>der</strong> Literatur von Karunaratne et al.<br />
(2001) und Rae et al. (2001) - allerdings nur für Raumtemperatur - bestimmt wurden<br />
[Kar01, Rae01]. Dabei wird <strong>der</strong> mittlere Gitterparameter a gewählt, da die <strong>Ausscheidung</strong>sphasen<br />
nicht kubisch sind:<br />
a1+ a2<br />
+ a3<br />
a = (B.1)<br />
3<br />
Außerdem wird für die Abschätzung angenommen, dass es keine Plastifizierung <strong>der</strong> umgebenden<br />
Matrix gibt, die Verspannung isotrop ist und ein sphärischer Keim gebildet wird.<br />
Für die Berechnung muss weiterhin berücksichtigt werden, dass die Elementarzellen <strong>der</strong><br />
TCP-Phasen zwar wesentlich größer sind, aber mehr Atome enthalten und daher mit dem<br />
Volumen je Atom in <strong>der</strong> Elementarzelle gerechnet werden muss. Die Volumendehnung εV<br />
ergibt sich aus den auf die Anzahl <strong>der</strong> Atome in <strong>der</strong> Elementarzelle normierten Volumina<br />
<strong>der</strong> Matrix VM und <strong>der</strong> <strong>Ausscheidung</strong> VP wie folgt:<br />
ε<br />
V −V<br />
M P<br />
V = (B.2)<br />
VM<br />
Dabei stehen die Volumendehnung εV und die Richtungsdehnung εx bei isotroper Dehnung<br />
in folgendem Zusammenhang:<br />
ε = 3ε<br />
(B.3)<br />
V x<br />
Die Verspannungsenthalpie lässt sich dann mit Hilfe <strong>der</strong> Gleichung (5.11) von Kato et al.<br />
(1996) berechnen [Kat96], wobei die Poissonzahl ν für Metalle etwa ν = 0,33 ist:<br />
( + ν ) 2<br />
2· 1<br />
Δ Gs= 1−ν<br />
Gε<br />
(B.4)<br />
Dazu werden <strong>der</strong> Schubmodul von Nickel (70 GPa) und ein typischer Gitterparameter für<br />
die γ-Phase von Superlegierungen mit 359 pm gewählt (siehe Kapitel 3.1.1).<br />
Die Tabelle B.1 zeigt, dass die Verspannungsenthalpien in <strong>der</strong>selben Größenordnung wie<br />
die thermodynamischen Triebkräfte liegen können. Diese vereinfacht berechneten