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Mathematische Modellierung der Ausscheidung ... - OPUS-Datenbank

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5 Ergebnisse und Diskussion 108<br />

a)<br />

Temperatur T / °C<br />

1200<br />

1100<br />

1000<br />

0 % Ru<br />

1 vol-% P<br />

[Sat06]<br />

2,5 % Ru<br />

900<br />

1 10 100 1000 10000<br />

Zeit t / h<br />

b)<br />

Länge l max / µm<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

[Sat06]<br />

2,0 % Ru<br />

0 % Ru<br />

0<br />

0 1000 2000 3000<br />

Zeit t / h<br />

Abbildung 5.45: (a) ZTU-Diagramm <strong>der</strong> P-Phase im Dendritenkern in Abhängigkeit vom<br />

Ru-Gehalt berechnet mit dem Modell von Sieurin et al., (b) maximale Länge <strong>der</strong> <strong>Ausscheidung</strong>en<br />

bei 1100 °C. Experimentelle Messungen: Sato et al. (2004, 2006) [Sat04, Sat06].<br />

Das Modell erklärt gut die Verän<strong>der</strong>ungen im ZTU-Diagramm durch Ru.<br />

Weitere Modellrechnungen zeigen, dass <strong>der</strong> gemessene auffällige Knick im ZTU-<br />

Diagramm bei 0 % Ru (siehe Abbildung 5.45a) dadurch erklärt werden kann, dass ober-<br />

halb von ca. 1150 °C die TCP-Phasen nur noch im Kern und nicht mehr im interdendriti-<br />

schen Bereich stabil sind.<br />

5.6.4 Schlussfolgerung<br />

Die Grenzflächenenergie beeinflusst die Keimbildungsrate beson<strong>der</strong>s deutlich, da sie in<br />

die Formel <strong>der</strong> kritischen Keimbildungsenthalpie (5.3) in <strong>der</strong> dritten Potenz eingeht. In <strong>der</strong><br />

Wachstumsphase spielt die Grenzflächenenergie dagegen nach kurzer Zeit kaum noch<br />

eine Rolle (siehe Kapitel 5.5.2 und 5.5.4). Lediglich bei sehr kleinen Keimen mit Größen<br />

unter zehn Nanometern verlangsamt die Grenzflächenenergie die Wachstumsrate. Dieser<br />

Größenbereich wird aber von den großen TCP-Phasen sehr rasch durchlaufen und spielt<br />

für den Gesamtprozess keine Rolle.<br />

Im letzten Kapitel wurden die Grenzflächenenergien für zwei Legierungen mit unterschiedlichem<br />

Ru-Gehalt durch den Vergleich mit experimentellen Messungen abgeschätzt. Auf<br />

Grundlage dieser Ergebnisse wird in <strong>der</strong> Abbildung 5.46 eine Abhängigkeit <strong>der</strong> Grenzflächenenergie<br />

vom Ruthenium-Gehalt postuliert.

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