Mathematische Modellierung der Ausscheidung ... - OPUS-Datenbank
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4 Methoden <strong>der</strong> physikalischen <strong>Modellierung</strong> 47<br />
sengleichgewicht <strong>der</strong> Freiheitsgrad f ≥ 2 gilt. Damit existieren im isothermen System un-<br />
endlich viele Konoden, die das thermodynamische Gleichgewicht (1) erfüllen (siehe<br />
Abbildung 4.5). Welche Konode in diesem Fall vom System eingestellt wird, entscheidet<br />
sich durch eine weitere Bedingung an <strong>der</strong> Grenzfläche, nämlich das Flussgleichgewicht für<br />
alle Legierungselemente (2), welches ebenfalls erfüllt sein muss. Diejenige Konode, die<br />
die globale Zusammensetzung (Matrixzusammensetzung i<br />
c M ) des Systems enthält, wird<br />
als Massengleichgewichtskonode bezeichnet (siehe Abbildung 4.5). Mit zunehmendem<br />
<strong>Ausscheidung</strong>sgrad nähert sich das lokale Gleichgewicht an <strong>der</strong> Grenzfläche immer mehr<br />
dem globalen Gleichgewicht an, da dies <strong>der</strong> thermodynamisch günstigste Zustand ist.<br />
c B<br />
(b)<br />
i<br />
cI i<br />
cP (a)<br />
i<br />
cM r<br />
c B<br />
P<br />
γ+P<br />
i<br />
cP Konode<br />
Abbildung 4.5: Resultierendes Diffusionsprofil in Abhängigkeit von <strong>der</strong> Position r (links) bei<br />
(a) globalem Gleichgewicht (Massengleichgewichtskonode) mit <strong>der</strong> Zusammensetzung P<br />
und (b) lokalem Gleichgewicht an <strong>der</strong> Grenzfläche in einem ternären System Ni-A-B.<br />
Im Folgenden wird die Berechnung des Grenzflächengleichgewichts nach Chen et al.<br />
(2008) dargestellt [Che08]. Das lokale Gleichgewicht (1) ist für alle Elemente i unter Einbeziehung<br />
von Nickel durch die Bedingung gleicher chemischer Potentiale µi von Matrixund<br />
<strong>Ausscheidung</strong>sphase an <strong>der</strong> Grenzfläche definiert.<br />
i i<br />
P I<br />
i<br />
cM γ<br />
i<br />
cI c A<br />
μ = μ<br />
(4.45)<br />
Für n Legierungselemente (mit Nickel) ergeben sich n Gleichungen für das lokale thermodynamische<br />
Gleichgewicht.<br />
Das Flussgleichgewicht an <strong>der</strong> Grenzfläche (2) bestimmt, welches lokale thermodynami-<br />
r<br />
sche Gleichgewicht eingestellt wird. Der Fluss von Atomen ji<br />
über die Grenzfläche hängt<br />
von <strong>der</strong> Wachstumsgeschwindigkeit v und <strong>der</strong> Differenz zwischen <strong>der</strong> Konzentration <strong>der</strong><br />
<strong>Ausscheidung</strong><br />
c und <strong>der</strong> Konzentration in <strong>der</strong> Matrix i<br />
c unmittelbar neben <strong>der</strong> Ausschei-<br />
i<br />
P<br />
dung ab (siehe Abbildung 4.4) [Che08]:<br />
I