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Mathematische Modellierung der Ausscheidung ... - OPUS-Datenbank

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5 Ergebnisse und Diskussion 74<br />

Opel und Franke (2009) thermische Simulationen des Erstarrungsprozesses in <strong>der</strong> am<br />

Lehrstuhl WTM vorhandenen Gießanlage DS-Unit 4 mit <strong>der</strong> Gießsimulationssoftware Pro-<br />

CAST durchgeführt [Ope09], um den Temperaturverlauf im Bauteil während <strong>der</strong> Erstar-<br />

rung bestimmen zu können. Diese Eingangsdaten werden dann für die Wärmebehand-<br />

lungssimulationen im Kapitel 5.3.3 verwendet. Dabei ist zu berücksichtigen, dass ver-<br />

schiedene Parameter des Modells, in erster Linie die Wärmeübergangskoeffizienten, mit<br />

Hilfe <strong>der</strong> Dendritenabstände zunächst experimentell kalibriert werden müssen und so im-<br />

plizit Abhängigkeiten existieren können. Die Ergebnisse <strong>der</strong> Simulation für drei zylin<strong>der</strong>-<br />

förmige Probestäbe finden sich in <strong>der</strong> Abbildung 5.14. In (a) ist die Erstarrungsgeschwin-<br />

digkeit, in (b) <strong>der</strong> Temperaturgradient zum Zeitpunkt <strong>der</strong> Erstarrung und in (c) ist <strong>der</strong> resul-<br />

tierende Dendritenstammabstand bei <strong>der</strong> Erstarrung abgebildet, außerdem ist in (d) die<br />

Geometrie <strong>der</strong> Gussform dargestellt. Der Dendritenstammabstand wurde mit <strong>der</strong> Glei-<br />

chung (2.2) aus dem jeweiligen berechneten Temperaturgradienten und <strong>der</strong> berechneten<br />

Erstarrungsgeschwindigkeit ermittelt. Man erkennt, dass im Bauteil drei Bereiche mit un-<br />

terschiedlicher Mikrostruktur vorliegen:<br />

1. schnell erstarrter Bereich an <strong>der</strong> Kühlplatte<br />

2. Übergangsbereich mit inhomogenen Dendritenstammabständen<br />

3. homogener Bereich in den oberen drei Vierteln des Bauteils<br />

Im Bereich 1 erstarrt die Schmelze unmittelbar beim Kontakt mit <strong>der</strong> Kühlpatte mit einer<br />

sehr feinen Mikrostruktur. In <strong>der</strong> Übergangszone 2 läuft die Erstarrungsfront noch außerhalb<br />

des Baffles 2 , da die Kühlplatte aus technischen Gründen nicht unmittelbar an das<br />

Baffle herangefahren werden kann. Dadurch ist die Erstarrung sehr schnell, und gleichzeitig<br />

schirmen sich die Probestäbe auf <strong>der</strong> Innenseite gegenseitig ab, so dass die Wärmeabstrahlung<br />

reduziert ist. Dies resultiert in einem inhomogenen Dendritenstammabstand<br />

auf <strong>der</strong> Innen- und Außenseite <strong>der</strong> Probestäbe. Im Bereich 3 befindet sich die Erstarrungsfront<br />

dann im Baffle, und die Erstarrungsgeschwindigkeit entspricht <strong>der</strong> Abzugsgeschwindigkeit.<br />

Daher entsteht dort eine homogene Mikrostruktur.<br />

2 Isolation, die die Heizzone von <strong>der</strong> Kühlzone im Ofen trennt

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