Mathematische Modellierung der Ausscheidung ... - OPUS-Datenbank
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4 Methoden <strong>der</strong> physikalischen <strong>Modellierung</strong> 37<br />
r<br />
j D<br />
n−1<br />
n<br />
k =−∑<br />
kj<br />
j=<br />
1<br />
%<br />
∂c<br />
j<br />
∂x<br />
(4.24)<br />
r<br />
Dabei ist jk<br />
<strong>der</strong> Fluss des Elements k, cj die Konzentration des Elementes j und n<br />
D kj<br />
% die<br />
Matrix <strong>der</strong> Interdiffusionskoeffizienten <strong>der</strong> Dimension ( n 1) ( n 1)<br />
− × − mit dem Referenzele-<br />
ment n (hier also Ni), <strong>der</strong> diffundierenden Spezies k und <strong>der</strong> Gradientenspezies j. Die<br />
Formel berücksichtigt den Kreuzdiffusionseinfluss <strong>der</strong> Konzentrationsgradienten ∂c / ∂ z<br />
sämtlicher Elemente j auf die Diffusion des Elements k. Das hier vorgestellte Modell geht<br />
von einem Diffusionsmechanismus durch Leerstellenaustausch aus [And02].<br />
Für die weiteren Betrachtungen ist es zunächst notwendig, Bezugssysteme einzuführen,<br />
auf welche die Diffusion bezogen werden kann (für weitere Erläuterungen zu den Bezugssystemen<br />
siehe Anhang C) [And92]. Dazu wird zunächst das volumenfixierte Bezugssystem<br />
definiert, bei dem kein Nettofluss von Volumen im System auftritt.<br />
n<br />
∑ jV k k<br />
k = 1<br />
r<br />
= 0<br />
j<br />
(4.25)<br />
Dieses System entspricht den Beobachtungen in Experimenten. Im Gegensatz dazu betrachtet<br />
das gitterfixierte System die Diffusion relativ zum Atomgitter. Das ist die übliche<br />
Methode für atomistische Beschreibungen <strong>der</strong> Diffusion z.B. mit Hilfe von Leerstellenmechanismen.<br />
Sie ist aber experimentell nicht zugänglich, da sich das Gitter aufgrund <strong>der</strong><br />
Wan<strong>der</strong>ung von Leerstellen selbst bewegt. Die Umrechnung zwischen dem Fluss V r<br />
j j in<br />
dem volumenfixierten und G r<br />
j j in dem gitterfixierten System ist wie folgt möglich, wobei S die<br />
substitutionellen Atome sind [And92].<br />
rV ji r r G G<br />
= ji −ui· ∑ j j<br />
(4.26)<br />
Hierbei ist die Konzentrationsvariable ui folgen<strong>der</strong>maßen definiert.<br />
xi<br />
ui<br />
=<br />
∑ x j<br />
(4.27)<br />
j∈S Mobilitäten<br />
Der Diffusionskoeffizient ist wie in Gleichung (4.24) erkennbar <strong>der</strong> Proportionalitätsfaktor<br />
zwischen Konzentrationsgradient und Fluss. Dieses Konzept hat den Nachteil, dass für ein<br />
Multikomponentensystem <strong>der</strong> Diffusionskoeffizient zur Matrix wird und damit ( n− 1) × ( n−<br />
1)<br />
Komponenten zu bestimmen sind. Die Diagonalelemente <strong>der</strong> Matrix nennt man Kreuzdiffusionskoeffizienten.<br />
j∈S