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Mathematische Modellierung der Ausscheidung ... - OPUS-Datenbank

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5 Ergebnisse und Diskussion 54<br />

Die Abbildung 5.4 veranschaulicht, dass die Krümmung sowohl die Grenzflächenkonzent-<br />

rationen <strong>der</strong> Matrix als auch die <strong>der</strong> <strong>Ausscheidung</strong> gegenüber einer ungekrümmten Grenz-<br />

fläche verän<strong>der</strong>t. Man benötigt diese verän<strong>der</strong>ten Grenzflächenkonzentrationen für das<br />

<strong>Ausscheidung</strong>smodell. Für ein binäres System lässt sich die Konzentration in <strong>der</strong> Matrix<br />

nahe <strong>der</strong> Grenzfläche aus <strong>der</strong> Konzentration an <strong>der</strong> ungekrümmten Oberfläche cI leicht<br />

analytisch berechnen [Por09]:<br />

c<br />

⎛ 2γVm<br />

⎞<br />

r = c ·1 ⎜ + ⎟<br />

⎝ RTr<br />

⎠ (5.9)<br />

( )<br />

kap I<br />

Eine einfache Beispielrechnung zeigt, dass <strong>der</strong> Kapillaritätseinfluss nur für kleine Krüm-<br />

mungsradien eine große Rolle spielt. Die Ergebnisse sind in <strong>der</strong> Tabelle 5.1 dargestellt.<br />

Offensichtlich kann man den Kapillaritätseinfluss bei einem Radius von größer als 100 nm<br />

weitgehend vernachlässigen.<br />

Tabelle 5.1: Beispielhafte Berechnung <strong>der</strong> Erhöhung <strong>der</strong> Konzentration an <strong>der</strong> Grenzfläche<br />

eines gekrümmten Keims in einem binären System mit einer Grenzflächenenergie von<br />

0,5 J m -2 bei 800 °C. Das Molvolumen wird als 1·10 -5 m 3 mol -1 angenommen.<br />

Radius r / nm 1 10 100<br />

Konzentrationsüberhöhung an <strong>der</strong> Grenzfläche cKap / cI 2,12 1,10 1,01<br />

G<br />

G M<br />

c I<br />

G P<br />

c c c I,kap P P,kap<br />

c<br />

Abbildung 5.4: Gibbs’sche Freien Enthalpien <strong>der</strong> Matrixphase und <strong>der</strong> <strong>Ausscheidung</strong>sphase<br />

mit ungekrümmter (durchgezogene Linien) bzw. gekrümmter Grenzfläche (gestrichelte<br />

Linien).<br />

Für Multikomponentensysteme lässt sich keine exakte geschlossene Lösung des Kapillaritätsproblems<br />

angeben. In <strong>der</strong> vorliegenden Arbeit wurde aber ausgenutzt, dass bei <strong>der</strong><br />

Anwendung <strong>der</strong> CALPHAD-Methode <strong>der</strong> zusätzliche Enthalpieterm unmittelbar zu <strong>der</strong><br />

Enthalpie <strong>der</strong> Phase in <strong>der</strong> thermodynamischen <strong>Datenbank</strong> addiert und somit das Gleichgewicht<br />

für die gekrümmte Phase direkt mit <strong>der</strong> CALPHAD-Methode berechnet werden<br />

kann:

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