Mathematische Modellierung der Ausscheidung ... - OPUS-Datenbank
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5 Ergebnisse und Diskussion 72<br />
men werden, um den Datensatz konsistent mit dieser <strong>Datenbank</strong> zu machen [Cam02]. Für<br />
die restlichen Parameter V sind Startwerte für die Iterationen nötig, welche im Anhang A<br />
abgeleitet werden. Sämtliche iterative Anpassungen <strong>der</strong> experimentell gemessenen Werte<br />
an das Modell erfolgten mit dem Parrot-Modul <strong>der</strong> Software DICTRA. Die Ergebnisse <strong>der</strong><br />
<strong>Modellierung</strong> sind in <strong>der</strong> Abbildung 5.13 dargestellt. Auch wenn die kfz-Phase teilweise<br />
metastabil ist, muss die <strong>Modellierung</strong> im gesamten Konzentrationsbereich physikalisch<br />
sinnvolle Werte ergeben, um in Multikomponentensysteme extrapolieren zu können. Die<br />
Abbildung 5.13d belegt, dass das Modell dies für Ni-Ru erfüllt, gleiches gilt auch für das<br />
nicht dargestellte Modell von Ni-Re. Eine vollständige Übersicht über die bestimmten Modellparameter<br />
findet sich im Anhang A. Für die <strong>Modellierung</strong> von Erstarrungsprozessen ist<br />
auch notwendig, die Diffusion in <strong>der</strong> Schmelze zu simulieren, allerdings sind die Interaktionen<br />
von Multikomponentensystemen in <strong>der</strong> Schmelze bisher weitgehend unerforscht.<br />
Zudem dominiert in den allermeisten technischen Prozessen die Konvektion den Stofftransport<br />
in <strong>der</strong> Schmelze, und <strong>der</strong> beobachtete Diffusionskoeffizient ist daher eher ein<br />
effektiver Transportkoeffizient. Deshalb ist es gängige Praxis, einen temperaturunabhängigen<br />
Selbstdiffusionskoeffizienten von 1·10 -9 m 2 s -1 in <strong>der</strong> Schmelze anzunehmen. Für den<br />
Parameter<br />
j<br />
Q i gilt damit die Einstein-Beziehung [Cam02]:<br />
* ( )<br />
Q = R Tln · D<br />
(5.44)<br />
j<br />
i,Schmelze<br />
Schmelze<br />
Die daraus resultierenden Parameter für die Schmelze sind ebenfalls im Anhang A angegeben.<br />
Es zeigt sich, dass die drei verfügbaren Datensätze von Jönsson et al. (1995),<br />
Karunaratne et al. (2000, 2003), Hobbs et al. (2007) und Mabruri et al. (2008) konsistent<br />
sind, da sie mit demselben Modell gut beschrieben werden können. Das beweist, dass das<br />
entwickelte Modell für die Diffusion von Re und Ru zuverlässig ist.<br />
Tabelle 5.3: Verwendete experimentelle Messungen für die <strong>Modellierung</strong> <strong>der</strong> Diffusion von<br />
Re und Ru in <strong>der</strong> γ-Matrix. Die Toleranzen wurden aus den Literaturangaben geschätzt.<br />
Quelle Messgröße Fehler Konzentration Temperatur / °C Fehler / °C<br />
[Jön95]<br />
[Hob07]<br />
[Kar00b]<br />
[Hob07]<br />
[Kar03]<br />
*<br />
DNi 1 ±10 % in Ni 876 - 1227 ± 5<br />
Ni<br />
D Re,Re<br />
% ±10 % 0 – 8 wt-% 900 - 1000 ± 5<br />
Ni<br />
D Re,Re<br />
% ±10 % 0 - 10 wt-% 900 - 1300 ± 5<br />
D % ±10 % 0 – 8 wt-% 900 - 1000 ± 5<br />
Ni<br />
Ru,Ru<br />
Ni<br />
D Ru,Ru<br />
% ±10 % 0 -10 wt-% 900 - 1300 ± 5<br />
1 Zur Erläuterung <strong>der</strong> Notation siehe Verzeichnis <strong>der</strong> Formelzeichen und Abkürzungen