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Mathematische Modellierung der Ausscheidung ... - OPUS-Datenbank

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4 Methoden <strong>der</strong> physikalischen <strong>Modellierung</strong> 31<br />

Untergitter<br />

Die Darstellung von geordneten Phasen o<strong>der</strong> interstitiellen Atomen im Gitter erfor<strong>der</strong>t eine<br />

Einführung des Konzeptes <strong>der</strong> Untergitter. Nach Saun<strong>der</strong>s et al. (1998) werden die<br />

Enthalpien <strong>der</strong> idealen Lösung<br />

ideal<br />

G mix und <strong>der</strong> nicht-idealen Lösung<br />

xs<br />

G mix nicht von <strong>der</strong> Ge-<br />

samtkonzentration, son<strong>der</strong>n vielmehr von <strong>der</strong> Besetzung <strong>der</strong> verschiedenen Untergitter<br />

bestimmt [Sau98]. Einfache Lösungsphasen wie z.B. das kfz-Gitter werden dabei als Phasen<br />

mit einem einzigen Untergitter betrachtet. Das Untergitterkonzept ist nicht auf Kristallgitter<br />

beschränkt, son<strong>der</strong>n stellt einen generellen phänomenologischen Ansatz dar. Die<br />

Besetzung eines Untergitters s mit dem Element i wird durch die Platzanteile s<br />

yi beschrie-<br />

ben, wobei s<br />

N i die Anzahl <strong>der</strong> Atome des Elements i auf dem Untergitter s und s<br />

N die<br />

Gesamtanzahl <strong>der</strong> Plätze auf diesem Untergitter ist:<br />

s<br />

s Ni<br />

yi<br />

= (4.9)<br />

s<br />

N<br />

Die grundlegende Definition (4.3) <strong>der</strong> Gibbs’schen Freien Enthalpie <strong>der</strong> nicht-idealen Mischung<br />

muss dann erweitert werden. Es ergibt sich die verallgemeinerte Redlich-Kister-<br />

Gleichung:<br />

0<br />

s s s<br />

∑PI0( ) · GI0 + ∑ N ∑ i ln( yi) ∑∑ PIZ ( Y) · LIZ<br />

(4.10)<br />

G = Y RT y +<br />

I0 s i<br />

Z> 0 IZ<br />

In <strong>der</strong> Gleichung wird eine Komponentenmatrix I verwendet, die alle Elemente in allen Untergittern<br />

in einer zweidimensionalen Matrix enthält. Zusätzlich wird die Platzanteilmatrix Y<br />

eingeführt, welche die Platzanteile aller Elemente in allen Untergittern enthält. Die Pro-<br />

s s<br />

duktmatrix P(Y) beschreibt schließlich alle Produkte y · y , usw. Analog zur <strong>Modellierung</strong><br />

<strong>der</strong> nicht-idealen Lösung in einem einfachen Gitter wird auch hier ein Potenzansatz <strong>der</strong><br />

Ordnung I0, I1, ... IZ genutzt. Die eingehende Erläuterung des Untergitterkonzeptes würde<br />

den Rahmen dieser Arbeit sprengen. Für eine tiefgehende Abhandlung dieses Modells<br />

wird daher auf das Buch von Saun<strong>der</strong>s et al. (1998) hingewiesen [Sau98].<br />

Mit dem Untergitterkonzept wird die Thermodynamik von stöchiometrischen Strichphasen,<br />

geordneten Phasen und Phasen mit interstitiellen Atomen präzise modelliert. Die TCP-<br />

Phasen können mit dem Untergitterkonzept als geordnete Phasen beschrieben werden.<br />

Beispielweise wird die σ-Phase mit ihren 30 Atomen durch Modelle mit drei Untergittern<br />

dargestellt. Dabei werden die stöchiometrischen Formeln (A,B)16(A,B)10(B)4 o<strong>der</strong><br />

(A,B)16(A)10(B)4 verwendet, bei denen unterschiedliche Annahmen zur Löslichkeit <strong>der</strong> Atomgruppen<br />

A und B in den verschiedenen Untergittern getroffen werden und die fünf tat-<br />

A B

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