Mathematische Modellierung der Ausscheidung ... - OPUS-Datenbank
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5 Ergebnisse und Diskussion 113<br />
a)<br />
Temperatur T / °C<br />
1200<br />
1100<br />
1000<br />
interdendr.<br />
Bereich<br />
Kern<br />
homogen<br />
10 0 10 1 10 2 10 3 10 4 10 5<br />
900<br />
Zeit t / h<br />
b)<br />
Temperatur T / °C<br />
1200<br />
1100<br />
1000<br />
Kern<br />
homogen<br />
interdendr.<br />
Bereich<br />
10 0 10 1 10 2 10 3 10 4 10 5<br />
900<br />
Zeit t / h<br />
Abbildung 5.49: Einfluss <strong>der</strong> Segregation auf die P-Phasenausscheidung (1 vol-% P) in<br />
<strong>der</strong> Legierung TMS-121. (a) Gusszustand, (b) wärmebehandelter Zustand mit Restsegregation<br />
von Re und W. Im wärmebehandelten Zustand beschleunigt die Re-Segregation die<br />
TCP-<strong>Ausscheidung</strong> im Dendritenkern, während im Gusszustand die Ta-Segregation die<br />
TCP-Phasenausscheidung im interdendritischen Bereich för<strong>der</strong>t (Modell von Sieurin et al.).<br />
Aufgrund <strong>der</strong> unterschiedlichen Triebkräfte muss die verschiedene Zahl <strong>der</strong> verfügbaren<br />
Keimbildungsplätze berücksichtigt werden. Alle Parameter sind detailliert im Anhang E<br />
angegeben. In <strong>der</strong> wärmebehandelten Legierung (b) scheiden sich die TCP-Phasen we-<br />
sentlich schneller im Dendritenkern als im interdendritischen Bereich aus, wobei die Aus-<br />
scheidung mit höherer Geschwindigkeit geschieht als aufgrund <strong>der</strong> nominellen Legie-<br />
rungszusammensetzung anzunehmen ist. Interessanterweise erfolgt umgekehrt die Aus-<br />
scheidung <strong>der</strong> TCP-Phasen im Gusszustand (a) bevorzugt im interdendritischen Bereich<br />
und nicht im Dendritenkern, was durch die Ta-Segregation im interdendritischen Bereich<br />
zu erklären ist. Ta ist ein γ’-Bildner und erhöht so die Re-Konzentration in <strong>der</strong> Matrix. Weil<br />
Ta wesentlich schneller als Re diffundiert, wird die Ta-Segregation im Gegensatz zur Re-<br />
Segregation während <strong>der</strong> Wärmebehandlung komplett aufgelöst. Die Ergebnisse werden<br />
durch die experimentellen Arbeiten von Karunaratne et al. (2001) bestätigt [Kar01]. Ohne<br />
Berücksichtigung <strong>der</strong> Segregation kann die Simulation also die TCP-Phasenausscheidung<br />
unter Umständen deutlich unterschätzen.<br />
5.7.3 Größenverteilungen<br />
Die Größenverteilung <strong>der</strong> TCP-Phasen kann in verschiedenen Legierungen sehr unterschiedlich<br />
sein. Es gibt Hinweise, dass größere TCP-<strong>Ausscheidung</strong>en die Kriechbeständigkeit<br />
<strong>der</strong> Legierungen stärker beeinträchtigen können als kleinere <strong>Ausscheidung</strong>en. Dieser<br />
Effekt wurde von Volek et al. (2006) beschrieben [Vol06]. In Abbildung 5.50 sind zu-