Mathematische Modellierung der Ausscheidung ... - OPUS-Datenbank
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5 Ergebnisse und Diskussion 56<br />
5.1.2 Wachstumsmodell<br />
Da das Wachstum <strong>der</strong> <strong>Ausscheidung</strong>en diffusionsgesteuert ist, wird die Wachstumsge-<br />
schwindigkeit vor allem durch das lokale Gleichgewicht an <strong>der</strong> Grenzfläche zwischen Mat-<br />
rix und <strong>Ausscheidung</strong> bestimmt (siehe Kapitel 4.5.2). Zunächst wird in diesem Abschnitt<br />
die Berechnung des Grenzflächengleichgewichts und <strong>der</strong> Wachstumsrate für sphärische<br />
<strong>Ausscheidung</strong>en abgeleitet. Anschließend wird das Modell für die Berechnung <strong>der</strong> Matrix-<br />
an- bzw. abreicherung während des <strong>Ausscheidung</strong>sprozesses vorgestellt. Zuletzt folgt die<br />
Verallgemeinerung auf nicht-sphärische <strong>Ausscheidung</strong>en.<br />
Wachstumsrate und Gleichgewicht an <strong>der</strong> Grenzfläche<br />
An <strong>der</strong> Grenzfläche in einem Multikomponentensystem herrscht wie im Kapitel 4.5.2 abgeleitet<br />
ein Flussgleichgewicht. Eine korrekte Berechnung <strong>der</strong> <strong>Ausscheidung</strong>szusammensetzung<br />
und <strong>der</strong> Wachstumsrate erfor<strong>der</strong>t die Ermittlung dieses Flussgleichgewichts in jedem<br />
Zeitschritt. Die Abbildung 5.5 zeigt das typische Konzentrationsprofil an <strong>der</strong> Grenzfläche<br />
für ein beliebiges Element i.<br />
c<br />
i<br />
cP i<br />
cI P<br />
r<br />
d= i ζir<br />
dc/dx<br />
Matrix<br />
i<br />
cM Abbildung 5.5: Analytische Beschreibung des Konzentrationsgradienten an <strong>der</strong> Grenzfläche<br />
mit <strong>der</strong> effektiven Diffusionslänge di.<br />
x<br />
Solche Profile lassen sich für alle Elemente im System zeichnen. Die Lage <strong>der</strong> Grenzfläche<br />
zwischen Matrix und <strong>Ausscheidung</strong> muss für alle Elemente identisch sein. Im Kapitel<br />
4.5.2 konnte gezeigt werden, dass für die Berechnung des Flussgleichgewichts nur <strong>der</strong><br />
Konzentrationsgradient in <strong>der</strong> Matrix genau an <strong>der</strong> Grenzfläche bekannt sein muss. Daher<br />
wird im Folgenden angelehnt an die Arbeit von Chen et al. (2008) zunächst ein Verfahren<br />
zur Berechnung dieses Gradienten abgeleitet [Che08]. Zunächst wird das Konzentrationsprofil<br />
des Legierungselements i betrachtet. Wir definieren die effektive Diffusionslänge di,