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Mathematische Modellierung der Ausscheidung ... - OPUS-Datenbank

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5 Ergebnisse und Diskussion 67<br />

Die Umwandlungstemperaturen lassen sich durch die Wärmefreisetzung während <strong>der</strong> Er-<br />

starrung ermitteln. In Abbildung 5.10 sind die mit <strong>der</strong> DSC-Methode (Differential Scanning<br />

Calorimetry) gemessene und die simulierte Wärmefreisetzung bei <strong>der</strong> Erstarrung zweier<br />

Legierungen gegenüber gestellt. Die Legierung in <strong>der</strong> Abbildung 5.10b enthält Ruthenium,<br />

und die Legierung in <strong>der</strong> Abbildung 5.10a ist rutheniumfrei.<br />

a)<br />

Wärmek. c p / JK -1 mol -1<br />

Scheil<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

Gleichgewicht<br />

Messung<br />

TE Tγ' TS TL 0,08<br />

0,06<br />

0,04<br />

0,02<br />

0,00<br />

0<br />

-0,02<br />

1200 1250 1300 1350 1400<br />

Temperatur T/ °C<br />

DSC / (µV/mg)<br />

b)<br />

Wärmek. c p / JK -1 mol -1<br />

Scheil<br />

600<br />

500<br />

Gleichgewicht<br />

Messung<br />

-0,02<br />

-0,04<br />

400<br />

300<br />

200<br />

Tγ' TE TS -0,06<br />

-0,08<br />

100<br />

TL -0,10<br />

0<br />

-0,12<br />

1200 1250 1300 1350 1400<br />

Temperatur T / °C<br />

Abbildung 5.10: Wärmefreisetzung bei <strong>der</strong> Erstarrung <strong>der</strong> Superlegierungen (a) ASTRA1-<br />

00 ohne Ru und (b) ASTRA1-02 mit 2 wt-% Ru. Dargestellt sind die Messungen von<br />

[Hec10a] (durchgezogen), Gleichgewichtssimulationen (gestrichelt) und Scheil-Gulliver-<br />

Simulationen (Strichpunkte). Die Scheil-Gulliver-Erstarrung beschreibt gut die experimentellen<br />

Messungen. Lediglich die γ’-Solvustemperatur muss aus Gleichgewichtsberechnungen<br />

abgeleitet werden.<br />

Die Wärmefreisetzung wurde einerseits mittels Gleichgewichts- und an<strong>der</strong>erseits mittels<br />

<strong>der</strong> Scheil-Gulliver-Erstarrung simuliert, wobei die Scheil-Gulliver-Methode die Erstarrung<br />

im höchstmöglichen Ungleichgewicht darstellt und die gemessene Kurve wesentlich bes-<br />

ser beschreibt [Gul13, Sch42]. Die eutektische Temperatur wird gut modelliert, zum Bei-<br />

spiel liegt das Eutektikum in Abbildung 5.10b bei ca. 1330 °C, was mit <strong>der</strong> Scheil-Gulliver-<br />

Simulation übereinstimmt, bei <strong>der</strong> das Eutektikum bei ca. 1325 °C liegt.<br />

Die <strong>Ausscheidung</strong> <strong>der</strong> (sekundären) γ’-Phase ist eine reine Festkörperreaktion und kann<br />

daher mit <strong>der</strong> Scheil-Gulliver-Methode nicht dargestellt werden, weil diese nur die Erstarrung<br />

modelliert. Daher können lediglich die Gleichgewichtsberechnungen mit den Mes-<br />

sungen <strong>der</strong> γ’-<strong>Ausscheidung</strong> verglichen werden. Diese Simulationen modellieren den Be-<br />

ginn <strong>der</strong> γ’-<strong>Ausscheidung</strong> bei 1280 °C. Der Wert lässt sich aber nur schwierig mit den<br />

DSC-Messungen vergleichen, weil bei diesen die γ’-<strong>Ausscheidung</strong> ein undeutliches Signal<br />

liefert. Man kann lediglich die Temperatur <strong>der</strong> maximalen <strong>Ausscheidung</strong>srate bestimmen,<br />

die bei ca. 1230 °C liegt. Weitergehende experimentelle Untersuchungen haben gezeigt,<br />

dass dieser Wert realistisch ist [Hec10a]. Insgesamt wurden für die Validierung <strong>der</strong><br />

DSC / (µV/mg)

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