Mathematische Modellierung der Ausscheidung ... - OPUS-Datenbank
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5 Ergebnisse und Diskussion 82<br />
reits die Arbeit von Lamm (2007) zeigte die Problematik des Modells von Flemings, konnte<br />
diesen Effekt aber noch nicht auf die Eindimensionalität des Modells zurückführen [Lam07].<br />
Zusammenfassend gilt die Schlussfolgerung, dass die Simulation <strong>der</strong> Wärmebehandlung<br />
mit eindimensionalen Diffusionsmodellen in Multikomponentensystemen möglich ist, dazu<br />
aber empirische Annahmen zur Berücksichtigung von mehrdimensionalen Effekten erfor-<br />
<strong>der</strong>lich sind. Die Entwicklung von 2D-Modellen stellt eine bessere Lösung dar.<br />
5.4 <strong>Modellierung</strong> <strong>der</strong> Rheniumverteilung zwischen γ und γ’-Phase<br />
Das sogenannte „reverse partitioning“, also die Verschiebung von Rhenium von <strong>der</strong> γ- in<br />
die γ’-Phase durch Zugabe von Ruthenium zur Legierung, gilt als ein möglicher Mecha-<br />
nismus für die Reduzierung <strong>der</strong> TCP-Phasenausscheidung durch Ruthenium. Dieser Ef-<br />
fekt ist jedoch, wie bereits im Kapitel 3.3 erläutert wurde, in <strong>der</strong> Literatur höchst umstritten.<br />
Vielmehr scheint es nicht nur eine Abhängigkeit von Ruthenium, son<strong>der</strong>n auch von ande-<br />
ren Legierungselementen zu geben. Das Verteilungsverhältnis zwischen <strong>der</strong> γ- und <strong>der</strong> γ’-<br />
Phase ist eine thermodynamische Größe. Dies kann man beispielhaft anhand <strong>der</strong><br />
Abbildung 5.21 erkennen, welche einen mit ThermoCalc berechneten isothermen Schnitt<br />
des ternären Systems Ni-Al-Mo darstellt. Dabei wird das Verteilungsverhältnis durch die<br />
Konzentration in <strong>der</strong> γ-Phase cγ und die Konzentration in <strong>der</strong> γ’-Phase xγ’ (in at-%) definiert:<br />
5<br />
10<br />
15<br />
Mo / wt-%<br />
γ<br />
20<br />
k<br />
25<br />
γ/ γ '<br />
i<br />
30<br />
x<br />
= (5.47)<br />
x<br />
0<br />
0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20<br />
Al / wt-%<br />
Abbildung 5.21: (a) Phasendiagramm des ternären Systems Ni-Al-Mo. Der Verteilungskoeffizient<br />
γ/γ’ wird durch die Neigung <strong>der</strong> Konoden beschrieben. Man erkennt, dass auch in<br />
diesem einfachen Modellsystem <strong>der</strong> Verteilungskoeffizient konzentrationsabhängig ist.<br />
/ '<br />
Das bedeutet, dass <strong>der</strong> Verteilungskoeffizient k γ γ in einem ternären System <strong>der</strong> Neigung<br />
<strong>der</strong> Konoden entspricht. Man erkennt im System Ni-Al-Mo klar, dass die Neigung und da-<br />
γ<br />
i<br />
γ '<br />
i<br />
γ+ γ’<br />
i<br />
cγ’ γ’