Mathematische Modellierung der Ausscheidung ... - OPUS-Datenbank
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4 Methoden <strong>der</strong> physikalischen <strong>Modellierung</strong> 42<br />
[Svo04]. Beim Konzept <strong>der</strong> klassischen Keimbildung werden die Enthalpiefreisetzung bei<br />
<strong>der</strong> Keimbildung, <strong>der</strong> Aufwand für die Neubildung <strong>der</strong> Keimoberfläche und <strong>der</strong> Aufwand<br />
aufgrund von Verspannungen berücksichtigt. Dabei muss in jedem Fall die Abhängigkeit<br />
<strong>der</strong> Matrixzusammensetzung vom <strong>Ausscheidung</strong>sgrad <strong>der</strong> TCP-Phasen berücksichtigt<br />
werden. Auf das in dieser Arbeit gewählte Keimbildungsmodell wird im Detail im Kapitel<br />
5.1.1 eingegangen.<br />
Wachstum<br />
Viele Wachstumsmodelle nähern das Konzentrationsfeld um die <strong>Ausscheidung</strong> durch ein<br />
eindimensionales Konzentrationsprofil an, wie es in <strong>der</strong> Abbildung 4.4 skizziert ist. Diese<br />
Modelle sind Varianten des numerischen Kampmann-Wagner-Modells (1984) [Kam84].<br />
Eine vollständige Lösung <strong>der</strong> Diffusionsgleichung zur Berechnung des Konzentrationsprofils<br />
ist für ein Multikomponentensystem sehr zeitaufwändig, aber für die Berechnung <strong>der</strong><br />
<strong>Ausscheidung</strong>skinetik muss im Prinzip nur <strong>der</strong> Gradient des Konzentrationsprofils unmittelbar<br />
an <strong>der</strong> Grenzfläche bekannt sein. Entwe<strong>der</strong> berechnet man diesen durch Lösung<br />
<strong>der</strong> Diffusionsgleichung o<strong>der</strong> man wendet vereinfachte analytische Verfahren an, die direkt<br />
den Gradienten liefern. Die zweitgenannten Verfahren haben den großen Vorteil einer<br />
recht schnellen Berechnung und werden daher oft genutzt.<br />
c<br />
i<br />
cP i<br />
cM i<br />
cI v i<br />
P Matrix<br />
Abbildung 4.4: Schematische Darstellung des Konzentrationsprofiles des Elements i an<br />
<strong>der</strong> Grenzfläche zwischen <strong>der</strong> Matrix und einer <strong>Ausscheidung</strong>sphase P. Angegeben sind<br />
die Matrixkonzentration cM i , die Grenzflächenkonzentration cI i und die <strong>Ausscheidung</strong>skonzentration<br />
cP i .<br />
Ein frühes Modell, welches bereits teilweise mit <strong>der</strong> CALPHAD-Methode arbeitet, wurde<br />
von Robson et al. (1997) entwickelt und auf Hochtemperaturstähle angewandt. Dieses<br />
Modell erlaubt zwar die simultane Berechnung von <strong>Ausscheidung</strong>ssequenzen, allerdings<br />
werden die komplexen Multikomponenteneffekte vernachlässigt [Rob97a, Rob97b]. Verschiedene<br />
neuere Modelle nutzen die CALPHAD-Methode wesentlich weitergehend und<br />
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