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NEUE MOBILITÄT 02

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eCarTec - BEM-Gemeinschaftsstand - German E-Cars<br />

Elektromobilität in Europa - portugal<br />

Mobi.E<br />

Portugal an der Spitze der Elektromobilitäts-Bewegung<br />

Das portugiesische Elektromobilitätsprojekt Mobi.E zum<br />

Aufbau einer landesweiten Ladeinfrastruktur ist einzigartig.<br />

Die Basis des Projekts ist eine marktorientierte Open-<br />

Access-Philosophie, wodurch private Investoren angezogen<br />

und den Nutzern direkte Vorteile geboten werden. Diese Philosophie<br />

verspricht eine umfassende Beteiligung und eine<br />

rasche Expansion des Systems.<br />

Die Verwirklichung einer Initiative<br />

Im Juni 2010 eröffnete José Socrates, der portugiesische<br />

Premierminister, die erste Ladesäule des Mobi.E-Projektes.<br />

Diese Säule war der Startpunkt für den Aufbau einer Pilot-<br />

Infrastruktur, die am Ende 1.350 normale Ladestationen,<br />

verteilt über 25 Kommunen, sowie zusätzliche 50 Schnellladepunkte<br />

an den Hauptverkehrsverbindungen umfassen<br />

soll. Bis Juni 2011 soll dieses Ladenetzwerk komplettiert<br />

werden. Damit wäre es das erste flächendeckende nationale<br />

Ladenetzwerk weltweit. Durch den offenen Ansatz des<br />

Projektes investieren schon heute private Betreiber in zusätzliche<br />

eigene Ladestationen und vervollständigen so die<br />

Infrastruktur des Pilotprojektes. Dabei sind die Ladesäulen<br />

nur das sichtbarste Ergebnis der Anstrengungen des schon<br />

Anfang 2008 entwickelten Programms. Vorhergehende Aktivitäten<br />

waren beispielsweise die gemeinschaftliche Entwicklung<br />

von Wirtschaftsmodellen durch Forschungszentren,<br />

Softwareunternehmen und Ladetechnikhersteller, die<br />

Standardisierung von IT und Technik sowie die Ausarbeitung<br />

des gesetzlichen Rahmens. Zudem wurde eine Reihe von<br />

Anreizen für den Kauf von Elektroautos, auch in der öffentlichen<br />

Beschaffungspolitik, etabliert. Mobi.E ist im Gegensatz<br />

zu Modellprojekten in anderen europäischen Städten ein<br />

landesweites Projekt.<br />

Nutzerorientiertes System<br />

Mit einer einzigen SmartCard kann der Nutzer an jedem Ladepunkt<br />

des Landes sein Auto mit Strom von jedem Versorger<br />

laden. Dies ist der wichtigste Aspekt des Mobi.E-Projektes:<br />

Das System orientiert sich am Nutzer und nicht an einem<br />

monopolistischen Versorger oder System. Um Wettbewerb<br />

zu fördern und ein möglichst robustes System zu kreieren,<br />

basiert Mobi.E auf einer Politik des universellen Zugangs.<br />

Das heißt, dass jeder Fahrzeughersteller, jeder Elektrizitätsversorger<br />

und jeder Betreiber an Mobi.E teilnehmen kann.<br />

Um diese universelle Funktionsfähigkeit zu gewährleisten,<br />

sind vier grundlegende Rollen im System definiert:<br />

Der Nutzer ist der Bürger oder das Unternehmen, welche<br />

das System zum Laden Ihrer Elektroautos nutzen wollen.<br />

Der Betreiber ist der Manager der jeweiligen Ladesäule. Jeder<br />

Ladepunkt wird durch das Mobi.E-Logo identifiziert, wodurch<br />

die Nutzer unabhängig vom jeweiligen Betreiber ihr<br />

eFahrzeug laden können. Die Vergütung der Betreiber richtet<br />

sich nach der Menge an Elektrizität, die über die jeweilige<br />

Infrastruktur abgewickelt wird. Die Stromversorger liefern<br />

den Strom über die Ladepunkte der Betreiber. Da Betreiber<br />

und Stromversorger nicht identisch sein müssen, können<br />

die Lieferanten individuelle Stromtarife anbieten. Zudem<br />

können über die Mobi.E-Karte auch Services wie Bezahlung<br />

von Parkgebühren, Kombitickets des öffentlichen Verkehrs<br />

etc. angeboten werden. An der Spitze des Systems steht die<br />

Verwaltungsbehörde, welche die Integration aller am Projekt<br />

beteiligten Akteure im Hinblick auf den Finanz-, Energie- und<br />

Informationsfluss sicherstellt.<br />

Der Standard für Elektromobilität<br />

Als eines der weltweit anspruchsvollsten Elektromobilitätsprogramme<br />

stand Mobi.E vor einer Reihe von Herausforderungen,<br />

die durch innovative Lösungen der portugiesischen<br />

Unternehmen überwunden werden konnten. Durch die offene<br />

und modulare Charakteristik von Mobi.E kann das System<br />

problemlos auch in anderen Ländern und Regionen genutzt<br />

werden, die so von den portugiesischen Erfahrungen profitieren<br />

können.<br />

João Dias<br />

Koordinator der portugiesischen Behörde für<br />

Elektromobilität<br />

gamep@meid.gov.pt | www.mobi-e.pt<br />

Neue Mobilität<br />

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