NEUE MOBILITÄT 02

E-world ENERGY & WATER 2011 - Energie Parken
eMobility
Eine Chance für die öffentliche Hand
Eigene Säulen aufbauen, ja oder nein? Gemeinden suchen
den Einstieg ins Geschäft mit dem Strom für den eVerkehr
der Zukunft. Den soll ein neues Ladesystem jetzt erleichtern.
Während einige Konzerne bereits an die tausend »Zapfsäulen«
für eFahrzeuge betreiben, warten Städte, Gemeinden
und Stadtwerke meist noch ab - aus Kostengründen: Eine
Ladesäule kostet bis zu 20.000 Euro, das »Volltanken« einer
55 kWh-Batterie bringt aber kaum zehn Euro Umsatz.
Die Abnehmerzahl ist klein, höhere Strompreise sind kaum
durchzusetzen. Das klingt nach einem Draufzahl-Geschäft,
wie es sich keine Gemeinde leisten kann.
Eine Fehleinschätzung, meint Uwe Hahner, beim Verkehrstechnik-Hersteller
Swarco Traffic Systems verantwortlich für
den Geschäftsbereich Parking und E-Mobility. »Wer es richtig
macht, kann mit dem Säulenbetrieb durchaus die Gemeindekasse
füllen.«
Seine Geschäftseinheit bietet einen Parkscheinautomaten
an, der gleichzeitig als Ladesäule dient und somit den getrennten
Verkauf von Parkzeit und Ladestrom an einem Gerät
erlaubt: »EnergieParken« heißt das System, eine Gemeinschaftsentwicklung
von Swarco Traffic Systems, Schroff,
ABB, Dambach-Werke, telmasol consulting und stadtraum.
Sein Betrieb soll sich rechnen, weil die Parkgebühren die
Kosten mit der Zeit selbst dann decken, wenn nur sehr wenig
Strom verkauft wird. Die getrennte Abrechnung von Parkzeit
und Strom gewährleistet außerdem, dass jeder Energie
Parken-Parkplatz ein Parkplatz für alle bleibt.
»Unsere Anlagen lassen sich modular aufbauen und so günstig
an steigenden Ladeplatz-Bedarf anpassen«, erläutert
Hahner. »Für den Aufbau ist zudem keine Raumnutzungsänderung
erforderlich, da die Säulen als Parkscheinautomaten
gelten«. Außerdem erlauben die Geräte die freie Stromanbieterwahl,
nehmen jedes Zahlungsmittel an und sind bestens
gegen Umwelteinflüsse und Vandalismus geschützt.
Uwe Hahner
Swarco Traffic Systems GmbH, www.swarco.com/sts