NEUE MOBILITÄT 02
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Elektromobilität in Europa - Deutschland & Frankreich - MeRegioMobil<br />
Bequem per<br />
Stromrechnung bezahlen<br />
»Energietanken« bei MeRegioMobil<br />
Bis 2<strong>02</strong>0 sollen eine Million Elektrofahrzeuge auf Deutschlands<br />
Straßen unterwegs sein. Dafür ist die Errichtung einer<br />
flächendeckenden Ladeinfrastruktur notwendig - für das<br />
Laden zuhause, im öffentlichen Bereich, aber auch in angrenzenden<br />
Ländern, wie beispielsweise Frankreich. Doch<br />
wie soll das Aufladen und Bezahlen künftig funktionieren?<br />
Lösungsansätze für diese und weitere Fragestellungen versucht<br />
die EnBW mit ihren Konsortialpartnern im Rahmen des<br />
vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie geförderten<br />
Projekts »MeRegioMobil« zu verwirklichen.<br />
Ziel des bis September 2011 laufenden Projekts ist es, unter<br />
anderem ein intelligentes Lademanagement für Elektrofahrzeuge<br />
zu entwickeln und dieses im Praxistest mit verschiedenen<br />
Nutzergruppen zu erproben. Hierfür errichtet die<br />
EnBW ab Anfang 2011 mehrere hundert private, gewerbliche<br />
und öffentliche Ladepunkte in Baden-Württemberg.<br />
Bereits Anfang 2011 sollen dann die ersten Testfahrer der<br />
bis zu 40 Smart electric drive (ed) an den öffentlichen Ladestationen<br />
in der Region tanken können - und auch bequem<br />
abgerechnet werden. Gemeinsam mit den Stadtwerken<br />
Karlsruhe hat die EnBW im Rahmen des Projekts ein interoperables<br />
Abrechnungssystem entwickelt, das es ermöglicht<br />
Ladevorgänge an öffentlichen Ladestationen über die jeweilige<br />
Stromrechnung des Kunden monatlich abzurechnen.<br />
Dies soll allerdings nicht nur auf regionaler Ebene zum Beispiel<br />
zwischen mehreren Energieversorgern, sondern auch<br />
über Ländergrenzen hinweg möglich sein. Schon heute sind<br />
»Roaming«-basierte Abrechnungsmodelle, wie aus dem<br />
Mobilfunkbereich, bekannt und etabliert. Aus diesem Grund<br />
beteiligt sich die EnBW am Deutsch-Französischen Flottentest<br />
für Elektrofahrzeuge.<br />
Der Zugang zur Ladeinfrastruktur wird durch eine sogenannte<br />
RFID-Karte (radio-frequency identification) ermöglicht.<br />
Mit der RFID-Karte kann der Nutzer die Ladeklappe an der<br />
Ladestation öffnen und sich identifizieren. Die EnBW stellt<br />
zwei Lademöglichkeiten zur Verfügung: Einfaches bzw. ungesteuertes<br />
Laden via Schukostecker sowie intelligentes<br />
bzw. gesteuertes Laden über den Typ 2 Stecker. Ab Frühjahr<br />
2011 erhalten die Testfahrer ein Lademanagement System<br />
als iPhone Applikation, über welches dann zum Beispiel die<br />
gewünschte Abfahrtszeit eingegeben werden kann. Die Aufladung<br />
der Fahrzeugbatterie erfolgt dann im sogenannten<br />
»Smart Home« unter Berücksichtigung volatiler Einspeisung<br />
aus Erneuerbaren Energien auf Basis eines speziellen Effizienzsignals.<br />
Einen finanziellen Anreiz zum intelligenten Laden<br />
bietet ein speziell entwickeltes Bonussystem.<br />
Noch einen Schritt weiter geht die EnBW gemeinsam mit<br />
dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT). In einem vor<br />
wenigen Wochen eröffneten Demonstrationslabor in Karlsruhe<br />
werden Elektrofahrzeuge der Konsortialpartner Daimler<br />
& Opel als Energiespeicher und Stromverbraucher in das<br />
»Smart Home« integriert. »Die Besonderheit hierbei ist, dass<br />
die Fahrzeuge rückspeisefähig sind. Sie können also bei Bedarf<br />
auch wieder Strom ins lokale Energienetz des Haushalts<br />
abgeben«, so Lars Walch, Projektleiter MeRegioMobil bei<br />
der EnBW Energie Baden-Württemberg AG. Damit möchte<br />
das Forschungsprojekt zeigen, wie Elektrofahrzeuge als Teil<br />
eines intelligenten Netzes künftig helfen können, Energie<br />
aus erneuerbaren Quellen noch sinnvoller einzusetzen.<br />
Weitere Informationen unter www.meregiomobil.de<br />
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