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NEUE MOBILITÄT 02

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status quo der ELEKTRO<strong>MOBILITÄT</strong> - PHOENIX CONTACT<br />

Elektromobilität am Netz<br />

Integriertes Energiemanagement<br />

Wenn Elektromobilität auch im Massenmarkt zuverlässig funktionieren soll, ist eine umfassende Netzintegration erforderlich.<br />

Elektromobilität ist Chance und Herausforderung - für alle<br />

Beteiligten. Nur wenn die Integration der Elektrofahrzeuge<br />

in die Netze gelingt, kann Elektromobilität auch bei zunehmender<br />

Marktdurchdringung zuverlässig funktionieren und<br />

sich zum Vorteil für Nutzer und Netzbetreiber entwickeln.<br />

Für die Integration der Fahrzeuge in die Netze gibt es gute<br />

Gründe. Der Netzbetreiber muss sein Netz stabil halten.<br />

Durch gesteuertes Laden, zum Beispiel durch Tarifanreize,<br />

kann er die Ladezyklen auf Zeiten mit geringer Netzbelastung<br />

oder hohem Wind- oder Solarstrom-Aufkommen verlagern.<br />

Der Verantwortliche für den Energiebezug im Unternehmen<br />

möchte Lastspitzen vermeiden, die etwa durch elektromobile<br />

Pendler oder Flotten entstehen. Denn bei unkontrollierter<br />

Aufladung steigt das jeweilige Tagesmaximum, und damit<br />

der Leistungspreis, überproportional zur benötigten Fahrstrommenge,<br />

und damit zum Arbeitspreis. Der Betreiber einer<br />

PV-Anlage möchte - auch aufgrund der Neuregelung des<br />

EEG 2010 - möglichst viel von seinem Solarstrom selbst verbrauchen.<br />

Denn bei einem Eigenverbrauch von über 30 oder<br />

gar 50 Prozent winken zusätzliche Erlöse.<br />

Die Integration erfordert einheitliche Standards. Im Auftrag<br />

der Nationalen Plattform Elektromobilität wurde in einer<br />

branchenübergreifenden Zusammenarbeit die »Deutsche<br />

Normungsroadmap Elektromobilität« erstellt. Sie setzt auf<br />

Interoperabilität durch eine einheitliche Ladeinfrastruktur<br />

bei Ladetechnik, Schnittstellen und Abrechnung. Als vordringlich<br />

erachtet werden einheitliche Stecker - die NPE<br />

favorisiert den Typ 2 nach IEC 62196-2, das Laden im Mode<br />

3 als bevorzugte Ladevariante sowie die Kommunikation mit<br />

dem Smart Grid.<br />

Die Netzintegration erfolgt beispielsweise durch Anbindung<br />

an ein Energiemanagement-System über eine IT-Schnittstelle.<br />

Die Kompaktsteuerung der Ladestation greift über ein<br />

TCP/IP-Protokoll direkt auf eine SQL-Datenbank zu. Hat sich<br />

ein Nutzer identifiziert, werden seine Daten mit der Datenbank<br />

abgeglichen. Eine Steuerung überwacht die Ladeparameter<br />

vor Ort. Erkennt ein überlagertes Energiemanagement-<br />

System eine Änderung im Netz, werden die Ladeparameter<br />

angepasst.<br />

Über die gleiche Schnittstelle kann der Betreiber Diagnosedaten<br />

erfassen, die Auslastung abfragen und eine Wartung<br />

veranlassen. Programm- oder Prozessparameter werden aus<br />

der Ferne gewartet und modifiziert. Die durchgängige Kommunikation<br />

in die Feldebene mit gängigen IT- und Automatisierungs-Standards<br />

ermöglicht dann eine umfassende Integration<br />

der Ladeinfrastruktur in die Leitebene.<br />

Dipl.-Ing. Thorsten Temme<br />

Technology Management / Corporate Technology<br />

Phoenix Contact GmbH & Co. KG<br />

www.phoenixcontact.de/vorausschauend<br />

Neue Mobilität<br />

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