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KEM Konstruktion 11.2016

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WERKSTOFFE<br />

WERKSTOFFE/VERFAHREN<br />

eingesetzt, das für die Darstellung der Bauteilgeometrie erforderlich<br />

ist. Dies erhöht die Energie- und Ressourceneffizienz ganz erheblich.<br />

Von der Kostenseite her rechnet sich das Verfahren umso mehr,<br />

je schwerer zerspanbar die entsprechenden Werkstoffe sind, wie<br />

dies etwa bei Titan, Nickelbasislegierungen wie Inconel 718 oder<br />

sehr harten Werkzeugstählen der Fall ist.<br />

„Der entscheidende Unterschied im Vergleich mit konventionellen<br />

Verfahren zur Herstellung metallischer Bauteile liegt darin, dass unsere<br />

Teile aus vollflächig übereinander geschweißten Schichten bestehen“,<br />

ergänzt Albrecht. Die Schichten entstehen aus feinen Metallpulvern<br />

mit Korngrößen von 20 bis 60 µm. Nach dem Aufbringen,<br />

das mit Hilfe eines Schlittens nebst geeignetem Dosiersystem erfolgt,<br />

wird ein leistungsstarker Laserstrahl in einem vom Computer<br />

definierten Muster über die Pulverschicht geführt. Dabei wird die<br />

Pulverschicht soweit aufgeschmolzen, dass sie vollständig verflüssigt<br />

wird und auch die zwei darunterliegenden Metallschichten mit<br />

angeschmolzen und verschweißt werden.<br />

Nach dem Abkühlen, das aufgrund der geringen Schichtdicke sehr<br />

schnell erfolgt, bestehen die „belichteten“ Bereiche aus metallisch<br />

dichten „Schweißraupen“, die mit dem darunter befindlichen Material<br />

fest verschweißt sind. Diese beiden Arbeitsschritte werden in der<br />

für additive Bauverfahren typischen Arbeitsweise so oft wiederholt,<br />

bis das gewünschte Bauteil komplett vorliegt, wobei die typischen<br />

Schichtdicken 30 bis 50 µm betragen. Die so erzeugten Teile bestehen<br />

daher aus kompaktem Metall, dessen Dichte 99,7 bis 99,9 %<br />

derjenigen von Walz- oder Schmiedematerial erreicht. Auch die wesentlichen<br />

mechanischen Eigenschaften sind vollständig vergleichbar.<br />

Die fertigen Bauteile können mit allen für den jeweiligen Werkstoff<br />

üblichen Verfahren mechanisch bearbeitet, wärmebehandelt<br />

und beschichtet werden und sind somit für zahlreiche Einsatzzwecke<br />

geeignet. Die Abmessungstoleranzen liegen bei ca. ± 0,1 mm.<br />

Bei Dicht- oder Funktionsflächen genügt meist eine zerspanende<br />

Schlichtbearbeitung.<br />

„Die von uns verwendeten Metallpulver haben eine hohe Reinheit,<br />

und wir qualifizieren jede Charge, so dass ihre Zusammensetzung<br />

den jeweiligen Werkstoffnormen und unseren Ansprüchen genau<br />

entspricht“, weiß Skerbis. Dies gewährleiste langfristig in engen<br />

Grenzen reproduzierbare Bauteileigenschaften. Deshalb beschränke<br />

man sich zurzeit auf wenige, dafür aber sorgfältig ausgesuchte<br />

Werkstoffe. Im Stahlbereich sind dies der martensitaushärtbare<br />

Werkzeugstahl 1.2709 sowie der rostfreie 1.4404. Der 1.2709 ist verzugsarm<br />

und weist hohe Werte für Zähigkeit, Streckgrenze und Zugfestigkeit<br />

auf. Darüber hinaus zeichnet er sich noch durch hohe<br />

Warmfestigkeit und Verschleißbeständigkeit aus. Der 1.4404 ist besonders<br />

korrosionsbeständig und wird deshalb bevorzugt in der<br />

chemischen und pharmazeutischen Industrie, der Lebensmittelindustrie<br />

sowie dem Armaturen- und Anlagenbau eingesetzt. Hinzu<br />

kommen noch die Nickelbasis-Legierungen Inconel 625 sowie 718.<br />

Die im Leichtmetallbereich eingesetzten Werkstoffe AlSi10Mg, und<br />

AlSi9Cu3 entsprechen in Zusammensetzung und Eigenschaften häu-<br />

ALUMINIUM 2016<br />

11. Weltmesse & Kongress<br />

COMPOSITES EUROPE<br />

11. Europäische Fachmesse & Forum für<br />

Verbundwerkstoffe, Technologie und Anwendungen<br />

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29. Nov. – 1. Dez. 2016 Messe Düsseldorf<br />

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Partners ALUMINIUM<br />

Partners COMPOSITES EUROPE<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 11 2016 105

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