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KEM Konstruktion 11.2016

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WERKSTOFFE/VERFAHREN<br />

OBERFLÄCHENTECHNIK<br />

Die Plasmaentladungen im<br />

Elektrolyten zeigen sich durch<br />

ein kräftiges Leuchten<br />

Bild: AHC<br />

Bild: AHC<br />

Vollautomatische Großteilanlage zur plasmachemischen Beschichtung im Werk Berlin<br />

Plasmachemische Verfahren in der Oberflächentechnik<br />

Oxidkeramische Schichten für Leichtmetalle<br />

Die Entwicklung, Herstellung und Veredelung hochbelastbarer Funktionsoberflächen für Werkstoffe<br />

und komplexe technische Bauteile unterschiedlicher Materialien ist das Geschäft der AHC Ober -<br />

flächentechnik. Mit eigenentwickelten und patentierten Verfahren lassen sich heute nahezu alle<br />

metallischen Grundwerkstoffe sowie Kunststoffe in ihren Eigenschaften optimieren.<br />

Das Werk Berlin der AHC Oberflächentechnik GmbH ist Spezialist<br />

für so genannte plasmachemische Ver fahren, die unter den<br />

Markennamen Kepla-Coat für Aluminium und Titan bzw. Magoxid-<br />

Coat für Magnesium am Markt eingeführt sind. Diese Beschichtungsverfahren<br />

führen zu weißen, verschleiß- und korrosionsbeständigen<br />

oder auch zu schwarzen, stark Licht absorbierenden Oxidkeramik-Schichten.<br />

Für beide plasmachemische Verfahren verfügen die Berliner über eine<br />

industrielle Großanlage mit kompletter Vor- und Nachbehandlung.<br />

Die Anlage wird vollautomatisch prozessgesteuert und hat ein Elektrolytvolumen<br />

von 2,8 m 3 . Es können Bauteile bis 2 m Länge in der<br />

Großserie oder als Einzelstücke beschichtet werden. Eine neue,<br />

vollautomatische Anlage für Magoxid-Coat schwarz ist für die Serienproduktion<br />

geplant, vor allem für die Automobilindustrie.<br />

Die Beschichtungsverfahren benötigen Salzlösungen als Elektrolyte<br />

und eine äußere Stromquelle. Das zu beschichtende Werkstück, das<br />

aus einer Aluminium-, Titan- oder Magnesium-Legierung besteht,<br />

wird dabei als Anode geschaltet. Die Oberfläche des Werkstückes<br />

wird über Plasmaentladungen im Elektrolyten in eine weitgehend<br />

kristalline Schicht umgewandelt, die aus Oxiden des entsprechenden<br />

Grundmaterials gebildet wird. Die Schichten wachsen bei ihrer<br />

Entstehung teilweise in das Metall hinein und weisen<br />

dadurch eine sehr hohe Haftfestigkeit auf<br />

sowie, wie das Unternehmen betont, eine hervorragende<br />

Dauerschwingfestigkeit. Die Festigkeit<br />

des Grundmaterials wird nicht oder nur gering<br />

beeinträchtigt. Die Kepla-Coat-Schicht ist<br />

kurzzeitig bis 2000 °C temperaturbelastbar, bei<br />

Titanwerkstoffen als Grundmaterial dauerhaft<br />

bis 700 °C.<br />

Magnesium-Bauteil: Links vor<br />

und rechts nach der plasmachemischen<br />

Beschichtung<br />

Bild: AHC<br />

112 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 11 2016

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