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KEM Konstruktion 11.2016

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EINZELBAUTEILE<br />

MASCHINENELEMENTE<br />

Kontakttemperatur bei Radial-Wellendichtungen einfach und präzise abschätzen<br />

Dem Hitzetod auf der Spur<br />

Im Rahmen eines Forschungsprojekts ist am Institut für Maschinenelemente (IMA) an der Universität<br />

Stuttgart das Programm Insect entwickelt worden. Damit lässt sich die Frage nach der Kontakttemperatur<br />

von Elastomer-Radial-Wellendichtungen einfach und präzise beantworten. Thermisch bedingte<br />

Ausfälle von Radial-Wellendichtungen können damit künftig vermieden werden.<br />

Bild: Uni Stuttgart<br />

Thermisch geschädigte<br />

Dichtkante eines Elastomer-<br />

Radial-Wellendichtrings<br />

Eine häufige Ausfallursache bei Elastomer-Radial-Wellendichtungen<br />

ist die thermische Schädigung der Dichtkante. Diese tritt<br />

auf, wenn die Temperatur im Kontaktbereich von Welle und Dichtkante<br />

die ertragbare Temperatur des Elastomers überschreitet. Prinzipiell<br />

ist die Kontakttemperatur umso höher, je mehr Reibwärme im<br />

Kontaktbereich entsteht und je schlechter diese an die Umgebung<br />

abgeführt werden kann. Da Wärmeentstehung und Wärmeabfuhr<br />

aber von vielen Einflussfaktoren abhängen und sich gegenseitig beeinflussen,<br />

war eine fundierte Abschätzung der Kontakttemperatur<br />

bislang nur schwer möglich.<br />

Ab sofort ermöglicht nun das Programm Insect, die Kontakttemperatur<br />

bei Radial-Wellendichtungen einfach und zugleich präzise abzuschätzen.<br />

Das Programm wird über eine intuitive grafische<br />

Benutzer oberfläche bedient und bietet eine modulare Bestimmung<br />

der Kontakttemperatur: Die im Kontaktbereich anfallende Reib -<br />

wärme und die daraus resultierende Temperaturüberhöhung lassen<br />

sich mit unterschiedlichen, praxiserprobten Verfahren bestimmen.<br />

Zu den implementierten Bestimmungsverfahren für die Temperaturüberhöhung<br />

im Dichtkontakt zählt auch die neu entwickelte Exact-<br />

Gleichung. Diese ermöglicht im Vergleich zu bisherigen Abschätz -<br />

verfahren eine deutlich genauere Vorhersage der Kontakttemperatur,<br />

da darin mehr Einflussfaktoren berücksichtigt werden.<br />

Die Abkürzung Insect steht übrigens für „Instrument for Estimating<br />

the Contact Temperature at Radial Lip Seals”. Das Programm wurde<br />

am Institut für Maschinenelemente (IMA) im Forschungsprojekt<br />

„Multiskalen-Simulationsmodell zur Temperaturvorhersage im<br />

Dichtsystem Radial-Wellendichtung“ (HA 2251/27-1) entwickelt, das<br />

von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert wurde.<br />

Auf Anfrage wird Insect kostenlos zur Verfügung gestellt.<br />

Die Autoren: Dipl.-Ing. Simon Feldmeth, Dr.-Ing. Frank Bauer,<br />

Prof. Dr.-Ing. habil. Werner Haas, IMA, Universität Stuttgart<br />

Kontakt<br />

Institut für Maschinenelemente, Universität Stuttgart<br />

Dipl.-Ing. Simon Feldmeth<br />

Tel. 0711 685-66186<br />

simon.feldmeth@ima.uni-stuttgart.de<br />

www.ima.uni-stuttgart.de<br />

Direkt zum kostenlosen Download des<br />

Insect-Programms:<br />

http://t1p.de/zw3f<br />

INFO<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 11 2016 89

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