KEM Konstruktion 11.2016
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MASCHINENELEMENTE<br />
MECHANISCHE ANTRIEBSTECHNIK<br />
Die neuen Einscheiben-Federdruckbremsen eignen sich für nahezu alle Bereiche,<br />
in denen Servoantriebe arbeiten, angefangen von Automation und Robotik über<br />
Verpackungs- und Fördertechnik bis hin zu Produktionsstraßen,<br />
Lagersystemen oder Windkraftanlagen<br />
Federdruck-Einscheibenbremsen für Servoantriebe<br />
Optimierter Lebenszyklus<br />
abhängig vom Drehmoment<br />
Bild: Kendrion/iStock<br />
Die Anforderungen, die Motorenhersteller an Halte- bzw. Sicherheitsbremsen stellen, sind in den letzten<br />
Jahren deutlich gestiegen. Immer detailliertere Anwenderwünsche gilt es mit leistungsfähigen Lösungen bei<br />
einem möglichst günstigen Preis-Leistungs-Verhältnis zu erfüllen, um sich langfristig eine gute Marktposition<br />
zu sichern. Das könnte jetzt einfacher werden: Während – zumindest auf dem europäischen Markt – bei Servoantrieben<br />
die Wahl bisher meist auf die für sehr viele Anwendungen geeigneten Permanentmagnet-Bremsen<br />
fiel, haben sich mittlerweile moderne Federdruckbremsen zu einer vielversprechenden Alternative entwickelt.<br />
Auf der SPS IPC Drives können sich in diesem Jahr Besucher auf<br />
dem Messestand von Kendrion, dem Spezialisten für elektromagnetische<br />
Bremsen, von den Vorteilen der neuen Servo-Line-<br />
Baureihe überzeugen. Die Federdruck-Einscheibenbremsen, die das<br />
ohnehin sehr breite Produktportfolio jetzt noch einmal erweitern,<br />
gibt es in elf verschiedenen Baugrößen mit Haltemomenten von 0,3<br />
bis 130 Nm. Damit eignen sie sich für nahezu alle Bereiche, in denen<br />
Servoantriebe arbeiten, angefangen von Automation und Robotik<br />
über Verpackungs- und Fördertechnik bis hin zu Produktionsstraßen,<br />
Lagersystemen oder Windkraftanlagen. In der Standardausführung<br />
lassen sich die Bremsen sowohl flansch- als auch stirnseitig<br />
montieren. Auch die im Motorgehäuse integrierte Montage oder<br />
ebendiese außen am Lagerschild ist möglich. Verzahnte Mitnehmer-<br />
Reibscheiben-Verbindungen minimieren das Verdrehspiel.<br />
Ideale Sicherheitsbremse<br />
Federdruckbremsen sind ideale Sicherheitsbremsen wenn es darum<br />
geht, bewegte Massen oder Lasten im Stillstand sicher zu halten.<br />
Wird die Spule der Bremse bestromt, baut sich ein Magnetfeld<br />
auf, das die Ankerscheibe anzieht und so den Rotor mit den Reib -<br />
belägen freigibt. Im energielosen Zustand ist die Bremse geschlossen.<br />
Durch dieses Prinzip sind Federdruckbremsen ausfallsicher<br />
(fail-safe) unter allen Betriebsbedingungen. Dies gilt einschließlich<br />
bei Not-Stopp und Stromausfall oder einer Beschädigung der Bremse,<br />
wie beispielsweise durch Bruch der Energiezuleitung oder<br />
Ausfall der Magnetspule. Auch dann bleibt die Brems- und Haltefunktion<br />
erhalten.<br />
Bei konventionellen Federdruckbremsen gilt es beim Luftspalt, d. h.<br />
beim Abstand zwischen Reibscheibe und Ankerplatte, immer die fertigungsbedingten<br />
Toleranzen zu berücksichtigen. Daraus ergeben<br />
sich für marktübliche Bremsen z. B. maximale Neuluftspalte, die etwa<br />
doppelt so groß sind wie die Toleranzen und meist im Bereich ei-<br />
92 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 11 2016