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8.2 Methodischer Ansatz am Beispiel „Winter 2002/03“ - Gemeinde ...

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Lawinenexperten vor Ort<br />

Diskussion<br />

und temporär können gut ausgebildete Leute aber sehr wohl Informationen liefern, die<br />

Aussagen aus dem LLB bestätigen oder nicht.“<br />

Es stellt sich somit die Frage, ob es dem LWD Tirol, anderen Österreichischen Warndiens-<br />

ten aus eigener Kraft oder in Form eines EU-Projekts möglich ist, ähnlichen oder noch<br />

größeren Aufwand zu betreiben, um derlei Datenmaterial zu akquirieren. Der LWD Tirol<br />

(2006) kann auf seriöse und auch konstruktive Rückmeldungen bezüglich der Lawinener-<br />

eignisse und sonstiger Beobachtungen von Laien und Profis zurückgreifen.<br />

Nairz (2003) beschreibt den Versuch einer Verifikation des Tiroler Lageberichts <strong>am</strong> Bei-<br />

spiel des Winters <strong>2002</strong>/03 so:<br />

Ausgangspunkt der Verifikation sind primär sämtliche vom LWD Tirol ausgegebenen La-<br />

winenlageberichte der jeweils abgelaufenen Wintersaison. Jeder LLB stellt dabei das Er-<br />

gebnis aus der Verarbeitung einer Fülle an unterschiedlichen Informationen dar und erhebt<br />

primär für sich den Anspruch, die realen Verhältnisse bestmöglich zu erfassen. Für die<br />

beispielsweise Auswertung des Winters <strong>2002</strong>/03 wurden sämtliche zur Verfügung stehen-<br />

den, insbesondere aber auch jeweils nach Erstellung des LLB einfließenden, sehr umfang-<br />

reichen Daten entsprechend gesichtet. Das Datenmaterial umfasste 830 externe Rückmel-<br />

dungen (von Wintersportlern, Lawinenkommissionen etc.), 150 LWD-eigene Geländeer-<br />

kundungen, 5500 Bilder, 160 Stabilitätsuntersuchungen und tägliche Meldungen von da-<br />

mals 12 eigens beschäftigten Beobachtern, wobei einige von diesen nicht nur in der Früh,<br />

sondern auch noch <strong>am</strong> Nachmittag Informationen übermittelten (Nairz, 2003).<br />

Bei genauer Durchsicht aller Rückmeldungen konnten einige interessante Details festge-<br />

stellt werden: Sämtliche Rückmeldungen waren räumlich völlig zufällig über unser Bun-<br />

desland verteilt. Zeitlich hingegen gingen bei kritischen Lawinensituationen tendenziell<br />

mehr Informationen ein als bei sehr günstigen Verhältnissen (Nairz, 2003). Positive<br />

Rückmeldungen im Sinne von Bestätigungen der Lawinenlageberichte übertrafen jene<br />

Rückmeldungen, die den LLB beanstandeten. Der Zeitpunkt der „negativen“ Rückmeldun-<br />

gen deckte sich mit erstaunlicher Regelmäßigkeit mit jenen Tagen, an denen auch der<br />

LWD selbst (unabhängig davon) aufgrund von eigenen Recherchen die Fehlerhaftigkeit<br />

der ausgegebenen LLB erkannt hatte. Zur Quantifizierung des Endergebnisses für die Vor-<br />

hersagegenauigkeit des LLB wurde primär jeder Tag unter Heranziehung objektiver Krite-<br />

rien qualitativ bewertet. Es erfolgt eine Einteilung in die Kategorien „voll zutreffend“, „zu-<br />

treffend“, „teilweise zutreffend“ und „nicht zutreffend“. Bei der Auswahl der Kriterien<br />

wurde äußerst restriktiv vorgegangen. Resümierend konnten 8 Tage mit fehlerhaftem La-<br />

Alexander Holaus Seite 95

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