8.2 Methodischer Ansatz am Beispiel „Winter 2002/03“ - Gemeinde ...
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Lawinenexperten vor Ort<br />
Grundlegendes zur Lawinenthematik<br />
turbulent (Abbildung 2-9b). Ist der Schnee trocken und feinkörnig genug, lösen sich ab<br />
Geschwindigkeiten von 20 m/s Schneeteilchen von der Oberfläche der Fließlawine. Durch<br />
die Relativbewegung zwischen Fließlawine und anfangs ruhender Umgebungsluft, wird<br />
durch diese eine Schubspannung auf die Schneeoberfläche ausgeübt. Dadurch werden<br />
Schneepartikel aus der fließenden Schneeschicht herausgerissen und in die darüber liegen-<br />
de Luftschicht suspendiert, über der Fließlawine entsteht eine Schneestaubwolke (Ab-<br />
bildung 2-9c). Dieses Schnee-Luft-Gemisch (Aerosol) verhält sich in der umgebenden Luft<br />
wie ein schweres Gas. Jedes aufgewirbelte Schneeteilchen ist von einer an ihm haftenden<br />
Lufthülle umgeben. Weil diese Aerosolteilchen (Luftteilchen mit Schneekern) jedoch<br />
schwerer sind, als gleich große Luftteilchen (ohne Schneekern) der Umgebungsluft, wirkt<br />
die Gravitationskraft beschleunigend auf die Schneestaubwolke und treibt sie zu Tal.<br />
Abbildung 2-8: Staublawine in Hochfügen (LWD Tirol, 1999)<br />
Ist die Dichte an Aerosolkügelchen so hoch, dass sich ihre Lufthüllen vereinigen, bewegt<br />
sich die Suspension ohne innere Reibung. Da auf eine Staublawine durch ihre Ablösung<br />
vom Boden auch keine Bodenreibung mehr wirkt, ist sie nur noch der Reibung an der um-<br />
gebenden Luft ausgesetzt. So können Staublawinen weitaus höhere Geschwindigkeiten als<br />
Alexander Holaus Seite 14