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8.2 Methodischer Ansatz am Beispiel „Winter 2002/03“ - Gemeinde ...

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Lawinenexperten vor Ort<br />

Grundlegendes zur Lawinenthematik<br />

2.4 Bewegung von Lawinen<br />

Entsprechend den zuvor in Tabelle 2-1 (Unesco, 1981) angeführten Lawinenkriterien und<br />

Merkmalen wird nicht zwischen einer translatorischen, gleitenden Bewegung<br />

(v > ca. 1 m/s) und einer fließenden, bröckelnden oder rollenden Bewegung unterschieden.<br />

In der Anrisszone folgt die Bewegung immer dem Boden (Fließlawine). Wie schon zuvor<br />

angesprochen treten Mischformen von Fließ- und Staublawinen sehr häufig auf. Je nach<br />

dominierendem Merkmal spricht man von „Fließlawine mit Staubanteil“ oder „Staublawi-<br />

ne mit Fließanteil“. Kriech- und Gleitschneebewegungen von geringer Geschwindigkeit (s.<br />

Abb. 2-4) mit v < ca. 1 m/s werden (Unesco, 1981) nicht als Lawinenbewegung klassiert.<br />

Gleitschneelawinen - ein Sonderfall von Schneebrettlawinen - entstehen infolge plötzlicher<br />

Beschleunigung der gleitenden Schneedecke. Sie entwickeln insbesondere auf glattem Un-<br />

tergrund und infolge des Vorhandenseins eines nassen Gleit(schnee)films eine besondere<br />

Dyn<strong>am</strong>ik und bewegen sich Muren ähnlich.<br />

Abbildung 2-7: „Fischmaul“-artiges Öffnen (Gleiten) der Schneedecke auf dem Boden (Foto: A. Holaus)<br />

Nach dem Anbrechen des Schneebrettes erfolgt zunächst eine gleitende Bewegung Abbil-<br />

dung 2-9a). Ab Geschwindigkeiten von etwa 10 m/s (Voellmy, 1955) zerbricht das<br />

Schneebrett zu einzelnen Schollen, die zu einer knolligen, pulvrigen, breiartigen Masse<br />

zermalen werden. So wird die Gleitbewegung zu einer schnelleren Fließbewegung. Wird<br />

die Sturzbahn steiler, kommt es zum Lufteinzug in die Fließlawine und die Bewegung wird<br />

Alexander Holaus Seite 13

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