8.2 Methodischer Ansatz am Beispiel „Winter 2002/03“ - Gemeinde ...
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Lawinenexperten vor Ort<br />
Faktoren der Lawinenbildung<br />
Mit Abb. 3-5 zeigen Grimsdottir/McClung, dass das Risiko eine Lawinen auszulösen, nicht<br />
alleine von der Exposition abhängig ist, wie aus den Werten der Unfalllawinenanzahl zu<br />
vermuten wäre. Im direkten Vergleich ist das Risiko in Osthängen im Vergleich zum west-<br />
lich ausgerichteten Hängen höher, Nord- und Südsektor unterscheiden sich aber nur mini-<br />
mal.<br />
Südseitig exponierte Hänge setzten sich aufgrund der höheren Strahlung relativ gut, wäh-<br />
rend dies nord- und ostseitig gerichteten Expositionen infolge geringerer Strahlung, tieferer<br />
Temperaturen an der Oberfläche und d<strong>am</strong>it größerer Temperaturgradienten nicht so leicht<br />
zuteil wird. Oberflächenreif (Abb. 3-6) und Schwimmschneebildung sind die Folge.<br />
3.1.3 Vegetation<br />
Abbildung 3-6: Oberflächenreif (Munter, 2003)<br />
Die Vegetation in der Form eines dichten mehrstufigen Waldes stellt einen ausgezeichne-<br />
ten Schutz gegen das Anreißen von Lawinen dar. Er bewirkt ein teilweises Ablagern des<br />
Schnees in den Bäumen und durch die verminderte Schneeverfrachtung kann sich eine<br />
ausgeglichenere und durch die Bäume punktuell abgestützte Schneedecke ausbilden. Ein-<br />
schränkungen gelten in einem aufgelockerten Altbestand bzw. in winterkahlen Wäldern.<br />
Strauchgewächse haben nur bei geringen Schneehöhen eine verfestigende Wirkung auf die<br />
Schneedecke; bei Zunahme der Schneedecke durch neuerlichen Niederschlag oder<br />
Schneeverfrachtung kann es bedingt durch die zwischen und unter den Sträucher entste-<br />
Alexander Holaus Seite 26