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8.2 Methodischer Ansatz am Beispiel „Winter 2002/03“ - Gemeinde ...

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Lawinenexperten vor Ort<br />

Einleitung<br />

Aus den Erfahrungen der letzten Jahrzehnte haben sowohl Wissenschaft als auch Politik<br />

gelernt und etliches Forschungsgeld frei gemacht.<br />

Aufgrund meiner Qualifikation als Berg- und Skiführer und meines persönlichen Interesses<br />

<strong>am</strong> Thema „Lawinenschutz“ wurde ich vor nunmehr sechs Jahren in die Lawinenkommis-<br />

sion der <strong>Gemeinde</strong> Wildschönau berufen. Jährliche Fortbildungen in diesem Metier (so-<br />

wohl in rechtlicher, psychologischer und vorwiegend fachlicher Hinsicht) haben mein Inte-<br />

resse und außerdem mein Wissen in Bezug auf Lawinen vervollständigt.<br />

Etliche Institute im In- und Ausland beschäftigen sich seit Jahrzehnten mit dem Phänomen<br />

Schnee und der d<strong>am</strong>it verbundenen Lawinenproblematik. Hunderte von wissenschaftlichen<br />

Arbeiten wurden verfasst, empirische und wissenschaftlich gestützte Erhebungen versu-<br />

chen sich in einer Verifikation bislang angenommener Tatsachen. Tausende Ereignisse<br />

führen die Theorie immer wieder an ihre physikalischen Wurzeln zurück und mahnen uns,<br />

die Natur nicht beherrschen zu können. Viele Probleme sind hausgemacht (z.B. die Besied-<br />

lung der Alpentäler bis in unwegs<strong>am</strong>e und objektiv gefährdete Bereiche) und tragen mit<br />

den nicht vorhersehbaren klimatischen Veränderungen ebenso dazu bei, dass wir trotz wis-<br />

senschaftlichen und explodierenden technischen Fortschritts unsere Grenzen wieder neu<br />

ziehen müssen. Das Wissen um die Gefährdung bestimmter Bereiche bei speziellen Wet-<br />

terlagen (massive Niederschläge in kürzester Zeit, Temperaturanstieg bis in hohe Lagen,<br />

starker Windeinfluss zur Zeit der Niederschläge, etc.) aber auch durch die geänderten Be-<br />

wirtschaftungsformen unserer Wiesen und Wälder ist in der Bevölkerung vor Ort überra-<br />

schend gut verankert.<br />

Wissenschaftlich gestützte Prognosen in Verbindung mit dem Feedback aus den jeweiligen<br />

Regionen sind unerlässliche Faktoren in der Optimierung einer seriösen Lageeinschätzung.<br />

Lawinen – als Gefahr und Chance - stellen teils große Anforderungen an die Politik, was<br />

Budgetierung und leistbare Prävention angeht. Wissenschaftlich gestützte Prognosemodel-<br />

le haben in letzter Zeit unglaublich große Dienste geleistet, lassen sich regional gesehen<br />

aber immer noch durch systematisches Beobachten, fundierte Aufzeichnungen und Wissen<br />

von Experten vor Ort optimieren.<br />

Somit soll anhand der ausgewählten Region Wildschönau vorhandenes regionales Wissen<br />

zum Thema Schnee und Lawinen zus<strong>am</strong>mengeführt werden.<br />

Alexander Holaus Seite 2

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