8.2 Methodischer Ansatz am Beispiel „Winter 2002/03“ - Gemeinde ...
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Lawinenexperten vor Ort<br />
Faktoren der Lawinenbildung<br />
Praktische Lawinenkunde lebt durch Erfahrung und ständige Weiterbildung. Fundiertes<br />
Wissen eröffnet Möglichkeiten, um Entscheidungen zu treffen, sie zu begründen und ge-<br />
gebenenfalls auch Dritten transparent zu machen.<br />
Kronthaler/Zenke (2006) beschreiben in ihrem Artikel „Schneedeckendiagnose zur Beur-<br />
teilung der Lawinengefahr“ ihre aktuellen Ausbildungsinhalte. Mittels „Prozessdenken“<br />
(gedankliche Auseinandersetzung mit Vorgängen und Prozessen in der Schneedecke) wird<br />
von lokalen Erkenntnissen unter Berücksichtigung von Stabilitätsverhältnissen, Exposition,<br />
Höhenlage und Reliefsituation auf vergleichbare Hänge geschlossen. Grundlage dafür bie-<br />
tet eine „systematische Schneedeckendiagnose“, welche sich in drei Teilbereiche gliedert:<br />
� Vereinfachtes Schneeprofil/Kleiner Blocktest (bis in ca. 1m Tiefe unter die Oberfläche)<br />
� Schwachschichtanalyse<br />
o Kornform<br />
o Bindungsverhältnisse<br />
� Bewertung der Schwachschicht<br />
o Art der Bruchfläche<br />
o Dicke der Bruchfläche<br />
o Wie tief liegt die Schwachschicht unter der Oberfläche<br />
o Wie ist die Schicht unmittelbar oberhalb der Schwachschicht beschaffen<br />
o Korngröße der Schwachschicht<br />
Anschließend erfolgt eine Beurteilung der herrschenden Lawinengefahr nach genau vorde-<br />
finierten Fragen, welche in Kronthaler (2006) nachzulesen ist.<br />
Alexander Holaus Seite 30