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8.2 Methodischer Ansatz am Beispiel „Winter 2002/03“ - Gemeinde ...

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Lawinenexperten vor Ort<br />

Beurteilung der Lawinengefahr<br />

4.3 Instrumente für den Laien<br />

Sie lassen aufbauend auf den Erkenntnissen der Experten mit vergleichsweise geringem<br />

Vorwissen den Winterbergsteiger, Snowboarder, etc. auch mit ungenauen Werten zu einem<br />

sinnvollen Ergebnis gelangen. Diese müssen das Unvermögen der Laien, Par<strong>am</strong>eter der<br />

Schneedecke richtig zu interpretieren, berücksichtigen und demnach mit Größen arbeiten,<br />

die zum einen in engem Zus<strong>am</strong>menhang mit der Schneebrett-Auslösewahrscheinlichkeit<br />

stehen und zum anderen relativ exakt von den betroffenen Personen beurteilt werden kön-<br />

nen, wie z.B. die Geländeeigenschaften Hangneigung und -Ausrichtung (Larcher, 1997).<br />

Derzeit stehen dem Laien folgende Instrumente zur Gewinnung einer persönlichen Ein-<br />

schätzung der Lawinensituation zur Verfügung (in Abb. 4-7 grün hinterlegt):<br />

4.3.1 Strategische Methoden zur Einschätzung des Lawinenrisikos<br />

4.3.1.1 Reduktionsmethode nach Munter<br />

Mit dem Erscheinen der ersten Auflage von 3x3 Lawinen (Munter, 1997), in der die ele-<br />

mentare Reduktionsmethode einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt wurde, führte zu sehr<br />

kontroversiellen Diskussionen. Höller (2004) warnt in seinen Ausführungen vor einer<br />

Simplifizierung der komplexen Zus<strong>am</strong>menhänge: seiner Ansicht nach würden darin „nur<br />

die topografischen Faktoren und die Gefahrenstufen des Lageberichts berücksichtigt, je-<br />

doch Par<strong>am</strong>eter der Schneedecke (Schneedeckenaufbau) oder andere Einflussgrößen nicht<br />

miteinbezogen werden.“ Somit sei aus diem Grund „ ...diese Methode nicht geeignet, ein<br />

zus<strong>am</strong>menhängendes Bild der aktuellen Situation aufzuzeigen ...“.<br />

Klaus Hoi, ehemaliger Ausbildungsleiter im Österreichischen Bergführerverband, kom-<br />

mentierte, dass „... man ein ordentliches Basiswissen in Schnee- und Lawinenkunde benö-<br />

tigt, um die Methode anwenden zu können, und auch dann kann das zu erwartende Risiko<br />

nur schätzungsweise berechnet werden.“ (Hoi, 2000).<br />

Für die Befürworter der Methode schien es nun endlich ein Instrumentarium zu sein, mit<br />

dem aus einfachstem Weg das Lawinenrisiko berechnet werden kann. Larcher (1999)<br />

sprach sogar von einem „bahnbrechenden <strong>Ansatz</strong> Munters“.<br />

Alexander Holaus Seite 49

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