8.2 Methodischer Ansatz am Beispiel „Winter 2002/03“ - Gemeinde ...
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Lawinenexperten vor Ort<br />
Grundlegendes zur Lawinenthematik<br />
Fließlawinen erreichen. Die vom Boden völlig abgelöste Bewegung einer Staub- oder<br />
Fließlawine kann nach Unesco 1981 auch als Kaskade (s. Abb. 2-9d) bezeichnet werden.<br />
Abbildung 2-9: Entwicklung einer Lawine und Lawinenbewegung (Land Tirol, 2000)<br />
In Bewegung befindliche voll ausgebildete Trockenschneelawinen mit Fließ- und Stauban-<br />
teil bestehen aus drei verschiedenartigen Schichten (s. Abb.2-10). Die unterste Schicht<br />
wird durch die Fließphase gebildet, die durch granulares Fließen und engen Kontakt zwi-<br />
schen den Partikeln gekennzeichnet ist. Zwischen Fließphase und Staubphase befindet sich<br />
eine interaktive Übergangsschicht. Hier findet ein ständiger Wechsel zwischen Abscheren<br />
(Suspension) und Wiedersedimentieren (Resuspension) von Schneepartikeln statt. Der Par-<br />
tikeltransport in dieser Schicht erfolgt springend (Saltation) wie bei Triebschnee. Die dritte<br />
Schicht wird durch die Staubphase gebildet. Die Schnee-Luft-Suspension dieser Schicht<br />
(Aerosol) bewegt sich ähnlich einem Turbiditätsstrom. Die ges<strong>am</strong>te Lawine ist oben und<br />
an den Seiten von einer Rezirkulationsschicht umgeben, in der ein Rückfluss von Luft er-<br />
folgt (Harbitz, 1998). Es besteht naturgemäß keine scharfe Abgrenzung zwischen Fließ-<br />
und Staubanteil. Jedoch ist häufig zu beobachten, dass sich Fließ- und Staubanteil bei star-<br />
ken Richtungsänderungen der Sturzbahn voneinander trennen und verschiedene Bahnen<br />
Alexander Holaus Seite 15