18.12.2012 Aufrufe

8.2 Methodischer Ansatz am Beispiel „Winter 2002/03“ - Gemeinde ...

8.2 Methodischer Ansatz am Beispiel „Winter 2002/03“ - Gemeinde ...

8.2 Methodischer Ansatz am Beispiel „Winter 2002/03“ - Gemeinde ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Lawinenexperten vor Ort<br />

Diskussion<br />

Die Qualität des LLB wird deutlich besser, vor allem in Tirol. Größte Bedeutung hat der<br />

LLB zur Tourenplanung (regional); eine geringere Bedeutung dann lokal; vor Ort - sozu-<br />

sagen zonal (<strong>am</strong> Einzelhang) - kann der LLB korrekt sein, kann aber auch deutlich an Prä-<br />

zision verlieren im Vergleich zur regionalen oder lokalen Verwendung .“<br />

Als <strong>Beispiel</strong> führt Kröll an: „ ...Beurteilung der schattseitigen Kar-Rinne bei der Abfahrt<br />

vom Beil in den Schönanger: hier ist die Beurteilung vor Ort entscheidend; der LLB kann<br />

hier nur geringe Hilfe bieten.“<br />

Auf die Frage, „Ist es möglich, die im Lawinenlagebericht angegebene Gefahrenstufe zu<br />

verifizieren? Wie bzw. womit?, antwortet Kröll:<br />

„Natürlich ist die Verifizierung für den Schneekenner durch Beobachtung und Wertung der<br />

offensichtlichen Gefahrenzeichen (neue Schneebrettauslösungen, Windzeichen auf der<br />

Schneedecke, plötzliche/ lokale Erwärmung, Packschnee, ...), Schneeprofil, Kompressions-<br />

test, Spursteg, ... möglich. Grundsätzlich ist es einfacher, eine Verschärfung vorzunehmen<br />

als eine Verifizierung in Richtung Verbesserung der Situation (v.a. bei Garantenstellung;<br />

hier ist eine präzise Protokollierung der Argumentation anzuraten.“<br />

Veider (2007) stellt fest:<br />

„Der offizielle Lawinenlagebericht ist in der Einschätzung der lokalen Lawinengefahr eine<br />

zusätzliche Informationsquelle … Durch eigene Erfahrung, viele Schneeprofile (3 pro Ex-<br />

position) etc. ist es möglich, die im Lawinenlagebericht angegebene Gefahrenstufe zu ve-<br />

rifizieren.“ „Eine weitere Bewertung/Berechnung“ nimmt er „nach Munter vor.“<br />

„Verifikation ist im örtlichen Bereich (alles, was ich sehen kann: Windfah-<br />

nen/Windtätigkeit, Schneestruktur, Temperatur,....) sehr gut möglich … Experten vor Ort<br />

sind mitunter der wichtigste Teil in der Erstellung des LLB.“<br />

Für Staudinger (2007) hat „ ... der LLB einen hohen Stellenwert in der Einschätzung der<br />

lokalen Lawinengefahr.“<br />

Auch die „Experten vor Ort“ sind seiner Meinung nach „von großer Bedeutung in der Ve-<br />

rifikation des LLB.“<br />

Gemäß diesen Äußerungen kommt dem Lagebericht eine große Bedeutung zu. Diesen vor<br />

Ort nach unten zu korrigieren, bedarf es aber deutlicher und gewichtiger Anzeichen, wie<br />

zum <strong>Beispiel</strong> eine eindeutig geringere Schneehöhe o.ä. Auch die Natur liefert uns eindeuti-<br />

ge Anzeichen, wie etwa spontane Lawinen. Strategische Prognosemodelle – so mangelhaft<br />

sie auch zum Teil scheinen – haben erst zu regionaler Lawinenwarnung geführt (Schwei-<br />

zer, 2003). Leider wird von den Nutzern des offiziellen Lageberichts meist nur die Schlag-<br />

Alexander Holaus Seite 100

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!