Nr. 60 - Herbst 2016
Vallée de la Dordogne: Wo man « wie Gott in Frankreich lebt » Saint-Germain-des-Près: die Seele von Paris ? Occitanie; Sigean: das Reservat der Glücklichen Tiere Chantals Rezept: Tarte d'automne aux champignons à la farine de châtaignes
Vallée de la Dordogne: Wo man « wie Gott in Frankreich lebt »
Saint-Germain-des-Près: die Seele von Paris ?
Occitanie; Sigean: das Reservat der Glücklichen Tiere
Chantals Rezept: Tarte d'automne aux champignons à la farine de châtaignes
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UNTERWEGS IN FRANKREICH Dordogne-Tal<br />
Vorherige Seite: Blick von einem der Zimmer im Château de la Treyne auf die Dordogne. Oben: Eines der Häuser des Dorfes Autoire<br />
unterhalb der Felsen der Causse de Gramat. Rechte Seite: Das Dorf Collonges-la-Rouge, eines der schönsten Dörfer Frankreichs.<br />
Sind vielleicht die Deutschen die besten Botschafter<br />
des Dordognetals? Die Frage mag überraschen. Und<br />
doch stellt sie sich, denn nach ein paar Tagen in dieser<br />
Gegend wird einem bewusst, dass es hier nicht nur Bewohner<br />
gibt, die seit Generationen hier leben, sondern dass<br />
sich auch immer mehr Deutsche hier niederlassen, nachdem<br />
sie diese Region im Urlaub kennen und lieben gelernt<br />
haben.<br />
Eigentlich ist es paradox: Dieses Tal ist eine der Gegenden<br />
Frankreichs, die mit den meisten touristischen<br />
Anziehungspunkten gesegnet sind. Die Landschaft ist<br />
mit steinigen Kalkplateaus, schwindelerregend hohen<br />
Felsenkesseln, grünen Bergen und tief eingeschnittenen<br />
Tälern so schön und so abwechslungsreich wie kaum eine<br />
andere. Zeugnisse der Geschichte und kulturelle Sehenswürdigkeiten<br />
– vom Neandertaler über das Mittelalter<br />
bis in die Renaissance – sind omnipräsent und oft spektakulär.<br />
Und die Lebensqualität scheint ebenfalls nicht<br />
zu kurz zu kommen. Es ist alles vorhanden, um selbst<br />
anspruchsvollste Menschen glücklich zu machen. Und<br />
trotzdem gehört dieser Teil des Dordognetals nicht zu den<br />
gefragtesten Reisezielen in Frankreich …<br />
Lange Zeit konnten die örtlichen Tourismusexperten<br />
diese Tatsache mit der isolierten Lage der Region, ihrer<br />
schlechten Verkehrsanbindung – sowohl was die Straßen,<br />
als auch die Eisenbahn- und Flugverbindungen anging<br />
– erklären. Nicht zu Unrecht. Doch seit einigen Jahren<br />
haben sich die Dinge in dieser Beziehung geändert. Über<br />
die Autobahnen A20 und A89 erreicht man das Vallée<br />
de la Dordogne nun problemlos, die Flughäfen in Brivela-Gaillarde,<br />
Toulouse und Limoges haben, ebenso wie<br />
neue Zugverbindungen, die Verkehrsanbindung eindeutig<br />
verbessert.<br />
Die Politiker haben sogar, zumindest auf dem Papier,<br />
schweres Geschütz aufgefahren. Erstmals in Frankreich<br />
ist es gelungen, die administrativen Grenzen zweier<br />
Regionen (Languedoc-Roussillon-Midi-Pyrénées und<br />
Aquitaine-Limousin-Poitou-Charentes) sowie zweier De-<br />
24 · Frankreich erleben · <strong>Herbst</strong> <strong>2016</strong>