Nr. 60 - Herbst 2016

Die Gîtes von Arne Thies liegen inmitten der Natur. Hier bieten
sich ungezählte Möglichkeiten für Freizeitaktivitäten, selbst
Rollstuhlfahrer können eine Kanutour unternehmen.
verantwortlich, für einen wichtigen Teil des französischen
Kulturerbes! Welch ein Glücksfall! Das mag vielleicht erstaunlich
erscheinen. Ich erinnere mich daran, als ich zum
ersten Mal ein Mitglied der Familie Decamps getroffen
habe. Es war eine ziemlich betagte Frau. Sie war aufgebracht
darüber, dass ein junger Mensch mit langen Haaren
es wagte, « ihre » Automaten anzufassen – obwohl diese
natürlich zu diesem Zeitpunkt bereits im Besitz des Staates
waren. Ich erklärte ihr, dass ich weiß, dass ihre Familie
der berühmte Hersteller dieser Automaten ist, dass ich dies
zutiefst respektiere, dass es nun aber mein Auftrag ist, sie
zu restaurieren. Und dass meine Arbeit dazu beiträgt, das
Andenken ihrer Familie zu wahren … Sie hat dies sofort
verstanden, und ich konnte mit meiner Arbeit fortfahren.
« Leben wie Gott in Frankreich », sagt Ihnen das etwas?
(Mit einem Lachen) Aber natürlich! Catherine und
ich, wir sind wirklich glücklich hier! Wir arbeiten beide
im Bereich der Restaurierung, wobei jeder seine Spezialität
hat. Bei mir ist es die Mechanik, bei Catherine sind es
Stoffe. Unsere Berufe ergänzen sich perfekt, für uns beide
sind sie unsere Leidenschaft. Das ist bereits eine wunderbare
Chance. Aber wir haben hier zusätzlich noch Platz
für unsere Werkstätten, sind umgeben von Natur, Ruhe
und vielen Freunden. Ehrlich, was will man mehr? Und
dann gibt es hier im Tal der Dordogne dieses gewisse Etwas,
das typisch französisch ist, als ob Leichtigkeit in der
Luft läge. Die Dinge sind nicht kompliziert, und wenn
es so wäre, dann wäre das nicht schlimm. Man weiß sich
hier immer zu helfen, es gibt immer eine Lösung. Ich liebe
diese Philosophie. Vielleicht, weil es auch in der Mechanik
sehr nützlich ist, wenn man sich zu helfen weiß!
Urlaub à la française mit deutschem Touch
Wenn es außer Klaus Lorenz noch jemanden gibt, der
glücklich ist, in dieser Region zu leben und damit nicht
Frankreich erleben · Herbst 2016 · 33