Nr. 60 - Herbst 2016

diesen unvergesslichen Aufenthalt
», « Ein seltener Augenblick,
den ich niemals vergessen
46200 Lacave
werde », « Wir gehen schweren
Herzens » … Der aufmerksame
Leser kann diesen Bemerkungen
bereits zahlreiche Hinweise
auf die schönen Momente « fern
unserer Zeit » entnehmen, die
man hier verleben kann.
Zu diesen einzigartigen
und seltenen Dingen zählt ein
Mountainbike.
Abendessen auf der Terrasse
oberhalb der Dordogne: ein
Muss! Der Rahmen an sich, mit
dem wunderschönen Blick und
– mit etwas Glück – einem magischen
Sonnenuntergang über
dem Tal, verzaubert bereits,
doch auch der Küchenchef Stéphane
Andrieux und sein Team
Küchenchefs).
tragen ihren Teil dazu bei. Auf
der Karte finden sich einerseits
edle Gerichte wie hausgemachte Foie gras, Langusten und
blauer Hummer, auf der anderen Seite aber auch authentische
Speisen wie gebratenes Kalbskotelett, Poulardenbrust
und Zitronenbiskuit nach Savoyer Art. Die Küchencrew
beherrscht Garzeiten sowie die Zubereitung der Saucen
auf meisterhafte Art und Weise, und das Servicepersonal
weiß seinerseits die Gerichte so köstlich zu beschreiben,
dass einem bereits beim Zuhören das Wasser im Mund
zusammenläuft.
Während des Diners geht Stéphanie Gombert immer
wieder von Tisch zu Tisch, um sich nach der Zufriedenheit
der Kunden zu erkundigen. Eine Übung, die in vielen
Château de la Treyne ****
Telefon: + 33 (0) 5 65 27 60 60
www.chateaudelatreyne.com
treyne@relaischateaux.com
14 Zimmer und Suiten sowie
3 Appartements, ab 200 Euro.
WLAN, Klimaanlage, Pool, Tennis, Kanu,
Abendessen: täglich ab 19.15 Uhr,
à la carte oder Menü ab 96 Euro.
Mittagessen: Samstag, Sonntag, Montag
und Feiertage ab 12.30 Uhr; Mittagsmenü
48 Euro (eine Vorspeise, ein Hauptgericht,
ein Dessert gemäß Vorschlag des
anderen Etablissements als sehr
kommerziell eingestuft werden
würde. Hier ist es jedoch angenehm
und wird geschätzt. Oft
entsteht daraus eine lebhafte
Unterhaltung: « Ich liebe diese
Momente, den Austausch, wir
geben Tipps für Aktivitäten in
der Region, es ist ein Ausdruck
von Gastfreundschaft. Für
mich ist es wichtig, dass die
Gäste sich hier wohlfühlen »,
erklärt die Besitzerin.
Am Ende des Aufenthalts
bleibt nur festzustellen: Alles
ist eine Frage der Ausgewogenheit
zwischen der Fähigkeit,
den Gästen die außergewöhnliche
Leistung eines Etablissements
der Spitzenklasse zu bieten,
und der Kunst, dies nicht
zu übertreiben und bescheiden
zu bleiben. Auch wenn man
dafür manchmal den Wunsch eines Kunden ablehnen
muss: « Das ist vielleicht meine deutsche Seite », erklärt
Stéphanie Gombert lächelnd. « Aber ich kann einem
Gast im Winter durchaus den Wunsch nach Erdbeeren
abschlagen. » Bravo, Madame Gombert! Vielleicht ist gerade
diese Geradlinigkeit, diese Persönlichkeit einer der
größten Vorzüge des Hauses. Die Fähigkeit, seine Seele
bewahrt zu haben, ohne so unpersönlich zu werden wie
viele andere, die sich sogar als Palace einstufen. Der wahre
Luxus besteht darin, authentisch, einfach und diskret
bleiben zu können. Und das Château de la Treyne ist dafür
der perfekte Beweis!
Frankreich erleben · Herbst 2016 · 39