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Nr. 60 - Herbst 2016

Vallée de la Dordogne: Wo man « wie Gott in Frankreich lebt » Saint-Germain-des-Près: die Seele von Paris ? Occitanie; Sigean: das Reservat der Glücklichen Tiere Chantals Rezept: Tarte d'automne aux champignons à la farine de châtaignes

Vallée de la Dordogne: Wo man « wie Gott in Frankreich lebt »
Saint-Germain-des-Près: die Seele von Paris ?
Occitanie; Sigean: das Reservat der Glücklichen Tiere
Chantals Rezept: Tarte d'automne aux champignons à la farine de châtaignes

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UNTERWEGS IN FRANKREICH Dordogne-Tal<br />

Im vergangenen Jahr haben Véronique und Francis<br />

ihr Haus an ein deutsches Paar aus Mannheim vermietet,<br />

an Folker und seine Partnerin Eva. Diese haben sich dort<br />

ganz besonders wohlgefühlt. So wohl, dass sie ein Projekt<br />

entwickelt und zwischenzeitlich in die Realität umgesetzt<br />

haben: ein Haus hier in dieser Region zu kaufen, in dem<br />

sie regelmäßig mit ihrer Familie den Urlaub verbringen<br />

können.<br />

Das Tal der Dordogne ist unserer Meinung nach ein<br />

einzigartiger Kultur- und Lebensraum. Entlang des Flusses<br />

reihen sich malerische Orte und Schlösser wie die Perlen<br />

einer Kette aneinander, und es ist einfach ein Genuss,<br />

mit offenen Augen durch diese Gegend zu streifen, dabei<br />

den alltäglichen Stress zu vergessen und die Idylle zu genießen.<br />

Ganz besonders freut es uns, dass es den Kindern<br />

hier so gut gefällt. Sie lieben es, draußen an der frischen<br />

Luft zu spielen und mit uns neue Orte zu entdecken – und<br />

natürlich das großartige Essen und die Märkte. Es gibt<br />

so viele Möglichkeiten, aktiv zu sein: mit dem Kanu, dem<br />

Rennrad oder Mountainbike oder einfach zu Fuß. Und<br />

auch Wintersport ist möglich, aber das haben wir noch<br />

nicht ausprobieren können. Vielleicht an Weihnachten …<br />

Wie wurden Sie von den Menschen hier aufgenommen?<br />

Die Menschen haben uns herzlichst aufgenommen,<br />

und wir fühlen uns schon wie zu Hause. In den vergangenen<br />

elf Monaten haben wir bereits viele neue Freundschaften<br />

geschlossen, okzitanische Musik und Theater<br />

genossen, uns der Sprache, der Kultur und den Menschen<br />

genähert, rotarische Freunde getroffen und Projekte geschmiedet.<br />

Wir freuen uns sehr, dass wir so gut empfangen<br />

wurden, und der erste Gegenbesuch in Mannheim hat<br />

bereits stattgefunden.<br />

Was haben Ihnen die Menschen in dieser Gegend gegeben, und<br />

umgekehrt, denken Sie, dass Sie ihnen ebenfalls etwas gegeben<br />

haben?<br />

Folker und seine Partnerin, ein Paar das<br />

sofort dem Charme der Region erlag<br />

Folker, wie kam es, dass Sie sich in dieser Region niedergelassen<br />

haben?<br />

Folker: Während unserer Ferien haben wir uns so<br />

sehr in die Region verliebt, dass wir uns spontan dazu<br />

entschlossen, hier ein Haus zu kaufen. Was uns überzeugt<br />

hat, waren nicht nur die unglaubliche Vielfalt an<br />

historischen Sehenswürdigkeiten, authentischen Dörfern<br />

und wunderschönen Landstrichen, sondern vor allem<br />

die Menschen, die hier leben. Sie waren wahrscheinlich<br />

der ausschlaggebende Faktor, dass wir in Kaffeelaune<br />

– wir saßen in Meyssac in einem Café, in der Nähe<br />

von drei Agences immobilières – begannen, uns nach einem<br />

Haus umzusehen. Wir haben uns in der Folge einige sehr<br />

unterschiedliche Immobilien angesehen. Unser jetziges<br />

Haus war ein coup de foudre, Liebe auf den ersten Blick.<br />

Wir haben uns nur angesehen und genickt.<br />

Unterscheidet sich das Tal der Dordogne so gravierend von anderen<br />

Regionen Frankreichs?<br />

Nachdem wir mit so offenen Armen aufgenommen<br />

wurden, war es natürlich einfach, sich zu öffnen. Allein<br />

das Interesse für die lokale Kultur, ihre Besonderheiten<br />

und historischen Wurzeln erzeugt bei den Menschen vor<br />

Ort einen sehr positiven Effekt. Denn wenn man in einer<br />

Region lebt, ist man sich der Besonderheiten gar nicht mehr<br />

so sehr bewusst, weil sie selbstverständlich geworden sind.<br />

Das Auge von außen sieht dies aber auf andere Art, und wir<br />

haben schon viele Begegnungen gehabt, bei denen das Gefühl<br />

aufkam, dass dieses große Interesse, z. B. an der okzitanischen<br />

Sprache, den lokalen Gebräuchen, Gepflogenheiten<br />

und Lebensmitteln, die Menschen glücklich macht.<br />

Auf diese Weise können wir vielleicht ein wenig von dem<br />

Glück, das wir erfahren, zurückgeben … Dies alles trägt<br />

natürlich auch zur deutsch-französisch-österreichischen<br />

Freundschaft bei, die uns beiden sehr am Herzen liegt.<br />

Hier können wir vielleicht in Zukunft einen Mehrwert für<br />

die Region und vor allem für ihre Menschen schaffen.<br />

Ein nationaler Schatz<br />

Das Vallée de la Dordogne hält einige Überraschungen<br />

bereit. Eine der unerwartetsten und wahrscheinlich eine<br />

der bewegendsten ist das Musée de l‘Automate in Souillac.<br />

In einer ehemaligen Zigarrenfabrik entdeckt man einen<br />

wahren nationalen Schatz, den sogar viele Bewohner der<br />

Region nicht einmal kennen. Und das ist wirklich schade.<br />

30 · Frankreich erleben · <strong>Herbst</strong> <strong>2016</strong>

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