21.12.2012 Aufrufe

Diplomarbeit von Michael Schindler

Diplomarbeit von Michael Schindler

Diplomarbeit von Michael Schindler

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

A. Gedächtniskerne 99<br />

Eine exponentiell abnehmende Lernrate ε(t) = ε(0) exp(−t/τ), wie sie momentan<br />

im multivar-Algorithmus implementiert ist, führt bei τ ≫ t zu einem exponentiell<br />

zerfallenden Gedächtniskern ähnlich demjenigen in Gleichung (A-9). Denn in<br />

diesem Fall kann <strong>von</strong><br />

ε(t) = ε(0) e −t/�≈ ε(0) (A-11)<br />

ausgegangen werden. Er wird mit steigendem t langsam länger.<br />

Wenn dagegen schnell exponentiell abgekühlt wird, werden die Lernraten nach t ≫<br />

τ Iterationsschritten so klein, dass praktisch nichts mehr hinzugelernt wird. Man<br />

bekommt dann eine zerfallenden Gewichtung, also einen Gedächtniskern, der dem<br />

vorigen gerade entgegengesetzt ist. Ausgehend <strong>von</strong> einem Lernparameter<br />

ε(t) = (1−e −1/�)e −t/�= (1−q)q t , (A-12)<br />

wobei q := e −1/�< 1 gelten soll, bekommt man unter der Annahme t ≫ τ eine<br />

sehr kleine Lernrate, also verändern sich die Codebuchzentren kaum noch. Dann<br />

ist c(t+1)≈c(t) und die Lernregel für die Zentren kann wiefolgt genähert werden,<br />

c(t) = c(t−1) + ε(t)(x(t) − c(t−1))<br />

c(t) ≈ (1 − q t )c(t−1) + q t+1 c(t) + q t (1 − q)x(t) (A-13)<br />

t�<br />

= x(t ′ ��<br />

�t<br />

t′<br />

t′<br />

− −<br />

)e e�für t ≫ τ. (A-14)<br />

t ′ =1<br />

t ′ =1<br />

Es gehen also fast ausschließlich die ersten Datenpunkte in die Repräsentation ein,<br />

da die Schrittweiten später zu klein werden.<br />

Der generische Fall im univar-Algorithmus ist derjenige, in dem ε langsam verkleinert<br />

wird. Dabei bekommt man Gedächtniskerne, die etwa denen mit konstantem ε<br />

entsprechen. Wegen<br />

(1−ε) t−t′<br />

= exp � (t − t ′ ) ln(1−ε) � �<br />

t −<br />

�<br />

t′<br />

= exp −<br />

τ<br />

und (A-15)<br />

1/τ = − ln(1−ε) ≈ ε (A-16)<br />

ist die Länge dieses Gedächtniskernes etwa 1/ε. Er ” gleitet“ bei der Mittelung über den<br />

Datenstrom, wobei er sich selbst auch leicht verändert und länger wird, weil er parametrisch<br />

<strong>von</strong> t abhängt. Auf diese Weise bekommt man das erwähnte Mittelungsfenster<br />

als den Träger des Gedächtniskerns, in den oben besprochenen Beispielen immer das<br />

Intervall [0, t−1]. In diesem Fenster wird mit gr(t, ·) als Gewichtung der Mittelwert<br />

aller Datenpunkte berechnet.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!