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Diplomarbeit von Michael Schindler

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28 1. Grundlagen<br />

Kapitel 2 gewidmet. Zunächst soll jedoch im folgenden Abschnitt näher auf die Verbindungen<br />

zwischen multivar-Algorithmus und biologischer Reizverarbeitung eingegangen<br />

werden.<br />

0<br />

c1(t)<br />

c2(t)<br />

t −→<br />

Abbildung 13: Der Lernprozess aus Abbildung 6b, diesmal nicht als Bildung eines globalen, sondern<br />

zweier lokaler Mittelwerte, deren Optimalwerte bei den gepunkteten Linien liegen. Aufgetragen sind<br />

die beiden Zentren cr der Normalverteilungen als Funktionen der Zeit. Da die Zentren aufgrund der<br />

Kompetition fast nur ihre ” eigenen“ Daten sehen, können sie kaum noch wie in Abb. 6b <strong>von</strong> den Daten<br />

des jeweils anderen Clusters angezogen werden. Der Lernprozess <strong>von</strong> multivar ist hier in seiner zweiten<br />

Phase gezeigt, denn die Aufspaltung in zwei <strong>von</strong>einander entfernte Zentren hat bereits stattgefunden.<br />

1.2 Neuronale Interpretation <strong>von</strong> multivar<br />

In einigen Teilen des menschlichen Gehirns, v.a. in der Hirnrinde, liegt die Verschaltung<br />

der Nervenzellen in Schichten vor (sechs Schichten in der Groß- und drei in der<br />

Kleinhirnrinde). Dabei dienen manche hauptsächlich als Eingabe-, andere als Ausgabeschichten,<br />

die restlichen werden als Verarbeitungsschichten aufgefasst. Es lassen jedoch<br />

nicht nur Gehirnteile mit expliziter Schichtenstruktur als Ein-/Ausgabe-Einheiten ansehen,<br />

sondern praktisch alle. Für die effektive Modellierung eines solches Ein- und<br />

Ausgabe-Verhalten bietet sich ein Neuronales Netzwerk aus zwei Knotenschichten an.<br />

Alle relevanten physiologischen Prozesse, die <strong>von</strong> der Ein- zur Ausgabe führen, müssen<br />

dabei in der Verarbeitungsabbildung A berücksichtigt werden.<br />

Für den multivar-Algorithmus und das zugehörige Netzwerk, das ebenfalls aus zwei<br />

Schichten besteht, möchte ich die Prinzipien, auf denen die Modellierung <strong>von</strong> A beruht,<br />

am Beispiel der visuellen Informationsverarbeitung zwischen Retina und primärem visuellem<br />

Kortex (V1) vorführen. Abbildung 14 zeigt ein vereinfachtes Bild der Verschaltung<br />

zwischen Retina und dem Kortexbereich V1. Die lichtempfindlichen Rezeptoren<br />

auf der Netzhaut stellen die obere Schicht dar, in diesem Fall mit einem Erregungsmuster,<br />

das <strong>von</strong> einem balkenförmigen Lichtfleck herrührt. Darunter ist der V1 skizziert,<br />

der wegen des Musters auf der Retina ebenfalls eine bestimmte Erregung aufweist. Im<br />

Gehirn befinden sich dazwischen noch weitere Schichten, nämlich zunächst die Zellen<br />

direkt hinter der Retina, die das Signal der Lichtrezeptoren verarbeiten, anschließend<br />

der seitliche Kniehöcker, der das Signal ein weiteres Mal verarbeitet und an den V1 weitergibt.<br />

Diese Schichten sind durch synaptische Verbindungen miteinander verknüpft,<br />

die alle eine gewisse Übertragungsstärke haben. Im Bild werden diese Verknüpfungen<br />

in einem einzigen synaptischen Baum Sr zusammengefasst.<br />

x(t)<br />

T

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