Diplomarbeit von Michael Schindler
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58 2. On-line Lernen mit univar<br />
(c) Bei sehr langen Lebensdauern TS gilt auch τS ≫1, und man beobachtet das Verhalten<br />
aus Abb. 26c1. Während fast der gesamten Zeitspanne TS bewegt sich nur ein<br />
einziges Codebuchzentrum, das andere ist bereits an der Datenquelle angekommen<br />
und bleibt dort.<br />
Die Grundlage der Berechnungen in diesem Abschnitt ist, dass die Lernregel (2-2)<br />
der Codebuchzentren durch die entsprechende Differentialgleichung (2-4) angenähert<br />
werden darf, was den Lösungsweg erheblich vereinfacht. Ich möchte sie hier in der<br />
äquivalenten Form<br />
dcr<br />
(2-21)<br />
dτ = Mar(x�) � x�− cr(τ) �<br />
verwenden, wobei τ in (2-20) eingeführt wurde. Die Ersetzung der Differenzen- durch<br />
die Differentialgleichung ist genau dann gerechtfertigt, wenn die Schrittweiten ∆cr klein<br />
sind. Dies ist auf jeden Fall erfüllt, wenn<br />
ε≪1, (2-22)<br />
das Codebuch also sehr unbeweglich ist (TL ≫ 1). In diesem Fall darf in allen drei<br />
Näherungen (a) bis (c) die Differentialgleichung verwendet werden. Für große ε stellt<br />
sich die umgekehrte Frage, für welche der drei Näherungen oben die Differentialgleichung<br />
(2-21) eine gute Approximation der Differenzengleichung (2-2) ist. An der Bedingung<br />
τS ≪1 des dynamisch entkoppelten Falls (a) sieht man, dass die Verwendung<br />
<strong>von</strong> (2-21) immer gerechtfertigt ist, denn dort gilt wegen TS ≥1<br />
(a)<br />
− 〈∆c1〉 〈∆c1〉<br />
−1 −c1 0 c1 1<br />
Abbildung 28: Codebuchentwicklungen in den<br />
drei hier behandelten Näherungen. In (a)<br />
schaltet das System so schnell, dass das Codebuch<br />
symmetrisch aufspaltet. In (b) schaltet<br />
das System mittelschnell, die beiden Codebuchzentren<br />
bleiben, während sie zur momentan<br />
aktuellen Datenquelle bei (+1) laufen, nahe<br />
beieinander. In (c) unterscheiden sich die<br />
Geschwindigkeiten der beiden Zentren so sehr,<br />
dass c2 bereits an der Datenquelle angekommen<br />
ist, während c1 noch weit entfernt ist;<br />
diese Situation ist nur bei sehr langen Lebendauern<br />
TS möglich.<br />
1 ≫ τS ≥ ε/M. (2-23)<br />
(b)<br />
(c)<br />
∆c1<br />
∆c2<br />
−1 c1 c2 1<br />
∆c1<br />
−1 c1 0 1 = c2